Ungeliebter Vorzeige-Wanderweg ?


Rainer Seitz vom Neumarkter Tourismusbüro und Bundesge-
sundheitsministerin Ulla Schmidt bei der Überreichung des
Zertifikats für den "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland".
NEUMARKT. Bürgermeister Bradl wollte offenbar im Gemeindegebiet Postbauer-Heng alle Beschilderungen für die "Zeugenbergrunde" beseitigen lassen.

Der Neumarkter Vorzeige-Wanderweg war im August von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt mit dem Prädikat "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" geadelt worden (wir berichteten).

In einem Schreiben an einen Verantwortlichen des "Fränkischen Albvereins" hat der Postbauerer Bürgermeister Hans Bradl nun im Oktober gefordert, die "Beschilderung am Dillberg, Grünberg, Großberg und Tyrolsberg ausnahmslos binnen 4 Wochen" zu entfernen.

Bradl schreibt, es sei keine Genehmigung der Gemeinde für die Beschilderung eingeholt worden - und nun werde vorerst keine mehr erteilt. Sollte die Beschilderung nicht binnen vier Wochen verschwinden, würde sie von der Gemeinde entfernt und diese Arbeit in Rechnung gestellt.

Bradl unterhält am Großberg/Tyrolsberg angeblich als Privatmann eine Jagdpacht, unterzeichnete den Brief aber offiziell als "1. Bürgermeister".

Beim "Fränkischen Albverein" dachte man gar nicht daran, die Beschilderung zu entfernen. Schließlich läge eine Genehmigung der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde sehr wohl vor - und eine zusätzliche Genehmigung der Gemeinde sei nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz überhaupt nicht notwendig.

Zudem sei der "Fränkische Albverein" nur einer von mehreren Trägern des Wanderweges. Außer ihm gehören zu dieser Runde noch die Stadt Neumarkt für die "Zeugenbergrunde", der SC Postbauer-Heng für zwei Rundwege und einen weiteren geplanten nach Hausheim, sowie die Gemeinde Berngau mit dem "Tyrolsberger Wandrundgang".

Bürgermeister Hans Bradl legte in einem Gespräch mit neumarktonline vor allem Wert darauf, daß die ganze Sache nicht das Geringste mit seiner Jagdpacht zu tun hätte. Die Wanderwege würden das Gebiet der Jagdpacht nur auf öffentlichen Wegen berühren. Er habe sich damals geärgt, weil das Planungsbüro die Beschilderung nicht - wie vereinbart - mit der Gemeinde abgesprochen habe.

Außerdem sei die Wegmarkierung, so wie sie angebracht ist, eben noch nicht genehmigt. Die ganze Angelegenheit soll in weiteren Gesprächen mit dem Landratsamt geklärt werde, wobei für die betroffenen Kommunen die Gemeinde Sengenthal - durch ihr Gebiet führen die längsten Wanderstrecken - die Federführung inne habe.
09.11.07
Neumarkt: Ungeliebter Vorzeige-Wanderweg ?
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