Schiere Tanzlust
"Klezmaniaxx"
NEUMARKT. Das Publikum in der voll besetzten Kneipenbühne durfte
am Samstag mit der charismatischen Gruppe
Klezmaniaxx
eine musikalische Reise von den Wurzeln der jüdischen Klezmer-Musik
in Osteuropa bis zu ihrer zweiten Blüte in Amerika unternehmen.
Laut musste es sein bei den jüdischen Festivitäten - und darum hatten
Bands, die sich die vergleichsweise teueren Blasinstrumente leisten
konnten, natürlich die größeren Chancen auf ein Engagement als die bei
weitem leiseren Zupfer und Streicher.
Das und vieles andere wusste
der unermüdliche Sousaphonbläser Rudolf Harder zu berichten, der mit
ebenso enormem Hintergrundwissen wie charmanter Conference durch ein
Konzert führte, dessen köstliches Instrumentarium (Klarinetten,
Saxophon, Bassposaune und Schlagzeug) die Zuhörer von Anfang an ein
"tickle in the heart" spüren ließ.
Deshalb klatschten sie fleißig
mit, ließen sich dazu bewegen, die Arme in die Luft zu werfen und
sogar zu schunkeln und "hoy!" zu rufen - es herrschte schiere
Tanzlust. Ach, hätte doch nur der Platz ausgereicht!
Die etwas andere Blaskapelle bot Musik dar, die eigentlich zu
Hochzeits- und anderen Feten gespielt werden muss - genau so
shiker
wie es sich gehört und wie man es bereits von Gustav Mahler bis hin
zu Uri Caine kennt.
Dabei merkte man den Musikern in jedem Moment an,
mit welcher Lust und Freude, mit welchem Spaß und Feuer sie bei der
Sache sind – So wünscht man sich die Fastenzeit ...
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10.02.08
Neumarkt: Schiere Tanzlust