Wer wird Bürgermeister?


Die Anspannung einer langen Wahlnacht ist wie weggeflogen: "Quotenkönig" Franz Düring, OB Thomas Thumann, Dr. Werner Mümmler (von links) am Montagnachmittag bei einer ersten Bilanz.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Bei einem solch fulminanten Wahlergebnis darf man sich das Kürzel "UPW" schon einmal ganz auf der Zunge zergehen lassen: die Unabhängige Parteifreie Wählergemeinschaft hat der bislang übermächtigen CSU kräftig "die Flügel gestutzt" und begegnet ihr jetzt auf gleicher Augenhöhe, wenn man das Gewicht von UPW-Oberbürgermeister Thomas Thumann mit in die Waagschale wirft.

Trotz des kometenhaften Aufstiegs von sieben auf fünfzehn Stadtratssitze sind die "Väter" (und eine "Mutter") des Erfolgs auf dem Boden geblieben: "Wir alle sind Neumarkt", wiederholte das Stadtoberhaupt am Montag Nachmittag nach einer langen Wahlnacht die Botschaft, die er beim ersten Neujahrsempfang vor zwei Monaten verkündet hatte.

Und mit "wir alle" meinte er nicht nur die UPW-Wähler, denen er ausdrücklich und herzlich für ihr Vertrauen dankte, sondern alle Bürger, insbesondere aber auch die Nichtwähler, die diesmal mit 44,47 Prozent einen erbärmlichen Rekord aufstellten. Von 1990 bis 2008 nahm die Zahl derjenigen, die der Wahlurne fern blieben, um rund 20 Prozent zu.

Nachdem nun die Sitzverteilung fest steht, kommt noch einmal Spannung auf, ehe sich der neue Rat in einer Festsitzung am 6. Mai im historischen Reitstadel konstituiert. In der Wahl der beiden Bürgermeister und der Referenten, die nicht vom Wähler, sondern vom Stadtrat vorgenommen wird, steckt einiger Zündstoff.

So sind einige Varianten möglich, über die bei der UPW bis zum Mai intensiv nachgedacht wird. Schon jetzt stellte aber Fraktionssprecher Dr. Werner Mümmler klar, dass es "eine große Koalition mit einer Partei nicht geben wird". Damit beantwortete er die Frage einer Journalistin, die von einem CSU-/UPW-Schmusekurs hatte was läuten hören.

Auch das Gedankenspiel - Oberbürgermeister UPW, Bürgermeister CSU, 2. Bürgermeister SPD - wies "Quotenkönig" Franz Düring (er konnte die meisten Stimmen auf seine Person vereinen) als voreilige Spekulation ebenso zurück wie die Alternative Oberbürgermeister UPW, Bürgermeister UPW, 2. Bürgermeister SPD.

Ziemlich fest zu stehen scheint allerdings, dass für den gegenwärtigen 2. Bürgermeister Ferdinand Ernst in der neuen Stadtspitze kein Platz mehr ist. Er "tanzte" dann halt nicht nur einen Sommer, sondern eben nur einen Winter.
Erich Zwick
03.03.08
Neumarkt: Wer wird Bürgermeister?
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