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Traditionelles Frühjahrskonzert
Wolfgang Müller ist Solist beim Konzert für Klavier und Orches-
ter von Wolfgang Amadeus Mozart und dirigiert den Neumarkter
Kammermusikkreis.
Auf dem Programm stehen Werke von Graf Unico von Wassenaer, John Baston, Robert Volkmann und Wolfgang Amadeus Mozart. Solisten sind Corinna Donhauser, Blockflöte, und Wolfgang Müller, Klavier, der auch den Kammermusikkreis dirigiert. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Touristen-Information im Rathaus.
Eröffnet wird das Konzert mit dem Concerto B-Dur von Graf Unico von Wassenaer (1692-1766). Der holländische musikinteressierte Jurist und Diplomat lernte bei seinen Reisen die kompositorische Elite Europas kennen, wie Corelli, Ariosti oder Händel, und studierte verschiedene Kompositionstechniken. Zeit seines Lebens wohlhabend, konnte er sich ganz seinem Hobby widmen. Als Komponist ist er unbekannt, da er die wenigsten Stücke preisgab.
Es folgt das Concerto Nr. 2 C-Dur für Sopranblockflöte und Streicher des namenlosen englischen Blockflötenvirtuosen John Baston (1708-1739).
Danach spielt der Kammermusikkreis die Serenade F-Dur op. 63/2 von Robert Volkmann (1815-1883). Warum Volkmann, noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts einer der populärsten deutschen Romantiker, seit langem fast gänzlich vergessen ist, bleibt ein Rätsel. Gerade in den kleinen Formen war er einer der originellsten und konsistentesten Meister im zeitlich-stilistischen Umfeld von Schumann und Mendelssohn. Der 1815 in Sachsen geborene Wahlungar starb im gleichen Jahr wie Richard Wagner, und mit seinen musikantisch feinen, lyrisch intimen drei Streicherserenaden schien er sich einen unumstößlichen Rang in der Orchestermusik erobert zu haben. Seine Musik ist melodisch eingängig, unmittelbar zugänglich, dabei niemals oberflächlich oder gar seicht, die Harmonik eigentümlich, der Kontrapunkt flüssig und voller Leben, das Rhythmische sehr animierend.
Nach der Pause folgen zwei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Cassatio B-Dur KV 99 und das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 8 C-Dur KV 246. Die achtsätzige Kassation B-Dur, eine ebenso zauberhafte wie schlichte Musik, komponierte Mozart 1769 in Salzburg und wurde als sogenannte Finalmusik aufgeführt. Als solche bezeichnete man die Serenaden, die die Studenten zum Semesterabschluss im August dem Landesfürsten sowie den Professoren als musikalische Huldigung darzubringen pflegten. Sie wurden als nächtliche Freiluftmusiken beim Schein der Fackel abgehalten.
Das 1776 entstandene Klavierkonzert C-Dur war auf die technischen Fähigkeiten von Gräfin Antonia Lützow, einer wichtigen Persönlichkeit des Salzburger Gesellschaftslebens, zugeschnitten. Sie war die Nichte des Erzbischofs Colloredo und zweite Frau des Kommandanten der Feste Hohensalzberg und vermutlich Schülerin Leopold Mozarts. So dominiert denn auch in jedem Satz eine spieltechnische Simplizität, die Hand in Hand mit der erwartenden Gesellschafts- und Konversationsdiktion des Liebenswürdigen und Weltmännischen geht.
Wolfgang Müller, Jahrgang 1953, studierte bei den Professoren Harald Genzmer und Wilhelm Killmayer Komposition und erhielt 1978 das Meisterklassendiplom. 1977 bekam er den Förderpreis der Stadt München. Er komponierte in den 70er Jahren eine Reihe von Werken für Orchester, Orgel, eine Kantate für Chor und Orchester sowie mehrere Kammermusikwerke. Nach längerer Pause ist er seit 1992 wieder kompositorisch tätig. In den 90er Jahren entstanden eine Reihe von Chorzyklen.
Der Neumarkter Kammermusikkreis wurde von Wolfgang Müller 1985 ins Leben gerufen und setzt sich aus ehemaligen und aktiven Schülern aus Neumarkter Gymnasien, vor allem aus dem Willibald-Gluck-Gymnasium, zusammen. Aus der regelmäßigen Probearbeit entstanden in den letzten Jahren qualitativ hochstehende Konzertprogramme u.a. mit Werken von Mozart, Debussy, von Dittersdorf, Dvoràk, Händel, Haydn, Juon, Puccini, Schostakowitsch, Telemann, Tschaikowsky.
01.04.08
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