"Treueschwur" abgenommen


Die Sachgebietsleiter des Landratsamtes tragen der Regierungspräsidentin vor, wo sie ein "Nachjustieren" für wünschenswert halten.
Fotos: Erich Zwick

Mit einem herzlichen Lächeln und leuchtenden Blumen heißt
Landrat Albert Löhner die neue Oberpfälzer Regierungspräsi-
dentin Brigitta Brunner bei ihrem Antrittsbesuch in Neumarkt
willkommen.


Ein offenes Ohr fand Wirtschaftsreferent Michael Gottschalk bei
der Regierungspräsidentin mit seiner Forderung auf eine be-
schleunigte Breitbandversorgung des flachen Landes.
NEUMARKT. Mit einem "brav" quittierte Brigitta Brunner, die neue Präsidentin der Bezirksregierung, bei ihren Antrittsbesuch in Neumarkt das "Bekenntnis" von Landrat Albert Löhner: "Wir sind zufriedene Oberpfälzer".

Mit diesem Treueschwur schien der ersten bayerischen Regierungspräsidentin ein Stein vom Herzen zu fallen, weil sie eine zu enge Verflechtung mit der nahen "Hauptstadt" der Metropolregion, der von Anbeginn auch Neumarkt angehört, befürchtete. Diese Bedenken konnten Landrat Löhner und mit ihm sein Führungsstab, der zu dem Empfang der charmanten, 45 Jahre jungen (ledigen) Präsidentin gekommen war, nachhaltig zerstreuen.

Trotzdem machte der Landrat kein Hehl daraus, dass eine fruchtbare Wechselbeziehung zwischen den beiden Lebensräumen Nürnberg und Neumarkt bestünde, von der beide Seiten nur profitierten. Als leuchtendes Beispiel führte Albert Löhner den Verkehrsverbund Nürnberg (VGN) an, dessen Gründungsmitglied der Landkreis Neumarkt gewesen sei.

Gegenüber der Bezirksregierung - das machte Landrat Albert Löhner unmissverständlich deutlich - werde der Landkreis "seine eigenen Freiräume nutzen", wobei ihm Regierungspräsidentin Brunner beipflichtete: "Die Probleme müssen dort gelöst werden, wo sie anfallen." Nur zu gerne hörte die Empfangsrunde das Versprechen der vormaligen Vizepräsidentin des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung und Landeswahlleiterin, dass sie in ihrer neuen Funktion "immer eine offene Tür" für die Belange der Neumarkter haben werde.

Damit der Gast nicht den Eindruck bekam, in Neumarkt auf einer Insel der Glückseligen gelandete zu sein, trugen die Sachbereichsleiter ein paar Punkte vor, die ein "Nachjustieren" vertragen könnten. Am meisten drückt Veterinärdirektor Dr. Herbert Stauß der Schuh, der von immer neuen EU-Richtlinien (Hausschlachtung als Reizwort) schier vergewaltigt wird. Medizinaldirektor Dr. Heinz Sperber beklagte eine Impfmüdigkeit, Dr. Gerhard Pfohl und Kreiskämmerer Hans Ried warfen dagegen Aktivposten in die Waagschale und Michael Gottschalk vom Wirtschaftsreferat versuchte die Präsidentin als Fürsprecherin für die beschleunigte Breitbandversorgung des flachen Landes zu gewinnen. Da fand er bei der gebürtigen Oberviechtacherin ein offenes Ohr.

Und fürs Herz gab's dann noch einen Blumenstrauß und ein freundliches Lächeln, was noch einmal bekräftigte, was schon vorher gesagt war: "Wir sind zufriedene Oberpfälzer".
Erich Zwick
19.05.08
Neumarkt: "Treueschwur" abgenommen
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