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Neumarkt als Musterbeispiel
Im Bürgerhaus Neumarkt wurden viele LOS-Projekte umgesetzt. Im Sommer 2005 fand ein großes Fest mit den Teilnehmern der Mikroprojekte statt.
NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt ist neben Bamberg ein bayerisches Musterbeispiel für die Umsetzung des Programms "Lokales Kapital für soziale Zwecke". Am Montag werden bei einer bundesweiten Tagung in Berlin zum fünften Geburtstag von LOS beispielhafte "Mikroprojekte vorgestellt".
In Berlin treffen sich über 800 Vertreter von LOS aus 200 Städten und Landkreisen. Nach einer fünfjährigen Laufzeit des Programms "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) wird Bilanz gezogen. Neben der Fachkonferenz präsentieren sich auf einer Projektmesse rund 30 Kommunen und stellen ihre lokale Programmumsetzung sowie beispielhafte Mikroprojekte vor.
Unter den bayerischen Städten wurden nur Neumarkt und Bamberg ausgewählt, eine Tatsache auf die die Stadt und ihre engagierten Bürger laut Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann stolz sein können. "Dies ist ein weiterer herausragender Beleg dafür, dass wir gute und modellhafte Projekte im Rahmen des LOS unterstützt haben. Alle Beteiligten können stolz darauf sein, dass Neumarkt hier mit vertreten ist", sagte er.
An der Konferenz in Berlin nimmt eine Neumarkter Delegation teil und stellt beispielhafte Projekte einem breiten bundesweiten Publikum vor. Darüber hinaus gibt es kulturelle Beiträge zu sehen, von Aktionstheater bis hin zu Tanzdarbietungen. Und auf dem LOS-Filmfestival werden aus zwölf nominierten LOS-Filmen zu unterschiedlichen Kategorien die jeweils besten gekürt.
Insgesamt 111 Millionen Euro hat das Bundesjugendministerium in den letzten fünf Jahren für bundesweit 288 Gebiete der "Sozialen Stadt" zur Verfügung gestellt. Mit Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) wurden beschäftigungswirksame Kleinprojekte und lokale Initiative gefördert. Für die Umsetzung vor Ort waren kommunale Ämter, freie Träger und Bewohner der Fördergebiete selbst verantwortlich.
In jedem Gebiet vergab ein Begleitausschuss unter Einbeziehung der Bürger die Mittel; gefördert wurden vorrangig kleine Vereine, Selbsthilfegruppen und Einzelpersonen. Bis zu 100.000 Euro flossen jährlich in die jeweiligen Gebiete; mit Kleinprojekten, sogenannten Mikroprojekten, in Höhe von maximal 10.000 Euro wurden Arbeitslose, benachteiligte Jugendliche, Alleinerziehende oder Berufsrückkehrerinnen bei ihrer beruflichen und sozialen Integration unterstützt.
Bundesweit wurden in über 14.000 maßgeschneiderten Mikroprojekten über 400.000 Menschen qualifiziert, beraten oder anderweitig unterstützt, um sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Mehr als die Hälfte davon waren Jugendliche.
Die Stadt Neumarkt nimmt seit Oktober 2004 am Programm LOS teil. Mit einem Fördervolumen von etwa 400.000 Euro konnten 43 Projekte umgesetzt werden. Insgesamt 700 Teilnehmer wurden zum Beispiel durch Bewerbungstraining, Schulung von Schlüsselqualifikationen und Vermittlung von Arbeitsplätzen unterstützt. Dabei konnten über 100 neue Beschäftigungsmöglichkeiten erschlossen werden.
Durch die Aufstellung eines Lokalen Aktionsplans wurden die lokalen Netzwerke aktiviert, rückten Ämter, Träger, andere Institutionen und auch die Bevölkerung in gemeinsamer Arbeit enger zusammen. Positive Auswirkungen ergaben sich dabei zum Beispiel für einen besseren Übergang von der Schule in den Beruf, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, auf die lokale Ökonomie und eine insgesamt stärkere Vernetzung.
Die Fachkonferenz in Berlin findet in dem Kirchengebäude der Emmaus-Gemeinde statt, die Projektmesse und die kulturellen Acts auf dem Lausitzer Platz. Neben 400 lokalen Koordinatoren nehmen 300 Personen teil, die entweder selber Mikroprojekte umgesetzt oder daran teilgenommen haben.
12.06.08
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