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"Nur Lederhose..."
NEUMARKT. Der Landkreis Neumarkt zählt bei DSL zu den "stark unterversorgten" ländlichen Gebieten in Bayern.Das stellte die SPD bei der letzten Sitzung des Kreisvorstandes fest, bei der Kreisvorsitzende Carolin Braun die Genossen über den Breitbandatlas des Bundeswirtschaftsministeriums informierte. Dort könnte der Versorgungsstand dieser wichtigen Technologie gemeindegenau jederzeit eingesehen werden, hieß es. Es gebe auch detaillierte Informationen zu Technik und Fördermöglichkeiten.
Die schlechte DSL-Versorgung im Landkreis Neumarkt sei "eine ganz schlechte Voraussetzung für die Ansiedlung von Betrieben in unserem Raum", erklärte Braun. Es sei "leider ein gravierendes Versäumnis" der Bayerischen Staatsregierung, dass hier nicht rechtzeitig gehandelt worden sei. Jetzt würden zwar geringe Beträge zur Förderung der DSL-Versorgung auch der ländlichen Räume in den Haushalt eingestellt, aber dies sei zu wenig, und zu spät, sagte Braun.
Fördergelder der EU seien nicht abgerufen worden, und damit eine Benachteiligung "unter anderem auch unseres Landkreises" entstanden. "Lederhose und Laptop" sei also ein Privileg der städtischen Gebiete und Ballungsräume - "uns bleibt davon nur die Lederhose", konstatierte Carolin Braun.
Die SPD im Landtag habe schon seit Jahren entsprechende Anträge gestellt, die alle von der Mehrheitsfraktion abgelehnt worden sind.
Bürgermeister Helmut Himmler aus Berg hob hervor, wie wichtig Einnahmen aus der Gewerbesteuer für die Kommunen sind. "Dafür müssen aber die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden. DSL gehört selbstverständlich zur nötigen Infrastruktur".
Stellvertretend für viele der ländlichen Gemeinden fasste Helmut Gatzhammer aus Lupburg die Problematik zusammen: "Im Interesse unserer Bevölkerung muss endlich etwas geschehen". Die Privatisierung der Telekom habe dem Problem Vorschub geleistet, und jetzt leide man unter den Folgen.
02.07.08
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