Labyrinth im Maisfeld


"Zivil Courage" legte in der Nähe von Buchberg dieses zwei Hektar große Maisfeld-Labyrinth an.


Mit einem Glas Milch wurde auf die Vorstellung des Labyrinths
angestoßen.
NEUMARKT. Bei einem Glas Milch von Kühen, die Milchbauer Josef Schneider aus Berching gentechnikfrei füttert, hat Thomas Weiß am Mittwoch das Landkreis-Labyrinth von Zivil Courage vorgestellt.

"Wir haben nach einer Aktion gesucht, die zum Sommer passt und die wichtige Informationen auf ungewöhnliche Weise vermittelt", erklärte der Vorsitzende des Vereins für einen gentechnikfreien Landkreis Neumarkt das Projekt.

In ein zwei Hektar großes Maisfeld bei Buchberg haben die Mitglieder von Zivil Courage in aufwändiger Handarbeit ein Labyrinth geschnitten, das die Form des Landkreises und seiner Gemeinden hat. Aus der Luft betrachtet wird die Botschaft sofort klar: Denn die fleißigen Helfer haben zusätzlich die Worte "Gentechnikfreier Landkreis" in den Mais gemäht.

Wer durch das Labyrinth läuft, dem fehlt natürlich diese Draufsicht. Dafür kann er auf Informationstafeln alles Wissenswerte über die Gefahren von Agrogentechnik erfahren. Zusätzlich beteiligen sich die Imker aus dem Landkreis mit eigenen Tafeln.

Darüber hinaus haben die Künstler Brigitte Harant (Sengenthal) und Bernhard Kopp (Stauf) Kunstwerke zum Thema Agrogentechnik erstellt, die in dem Maisfeld-Labyrinth ausgestellt werden. Die Gemeinden Dietfurt, Lupburg, Berngau, Berg, Neumarkt, Sengenthal und Freystadt haben zugesagt, ihre Orte innerhalb des Labyrinths mit zu gestalten. Weitere Kommunen sind angefragt. Als Besonderheit ist eine Nachtführung durch das Feld zum Thema "Artenvielfalt" geplant.

Eröffnet wird das Landkreis-Labyrinth am 16. August um 12 Uhr zusammen mit Landrat Albert Löhner. Zusätzlich steht das Labyrinth an den Folgewochenenden jeweils ab 13 Uhr für die Bevölkerung offen.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 2 Euro, für Kinder ab zehn Jahren 1 Euro. Am Feld, das gut ausgeschildert sein wird, werden Getränke, ein kleiner Imbiss und Schattenplätze angeboten.

Bei dem Pressegespräch auf dem Bauernhof servierte Mlchbauer Josef Schneider (Roßthal) Milch von Kühen, die mit gentechnikfreien, regional erzeugten Futtermitteln gefüttert werden: Rapskuchen aus der Ölmühle des Maschinenrings. Der engagierte Landwirt will damit deutlich machen, dass es sehr wohl Alternativen zu genmanipuliertem Soja gäbe. Mit zum Teil verblüffenden Erfolgen: Die Milchleistung von Josef Schneiders Kühen liegt über dem Durchschnitt. Darüber hinaus, sagte Schneider, sei der Rapskuchen sogar kostengünstiger und der Rohstoff dafür wachse vor der Haustür.

Laut einer Forsa-Umfrage sind 79 Prozent der Bürger in Deutschland gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel. Da dies von der Politik teils weitgehend ignoriert werde, hätten sich überall im Land Bündnisse gegen Agrogentechnik gebildet, hieß es am Mittwoch.
zc
30.07.08
Neumarkt: Labyrinth im Maisfeld
Telefon Redaktion


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