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Polizei zeigte Flagge

NEUMARKT. Trotz einiger blutiger Zwischenfälle: die Neumarkter Polizei spricht von einem "friedlichen Ablauf" des Jura-Volksfestes.

Die Polizeiinspektion Neumarkt hat überwiegend mit eigenen Kräften und Unterstützungskräften der Polizeidirektion Regensburg 1080 Stunden mit 120 Beamten Dienst am Volksfest geleistet, sagte am Dienstag der Neumarkter Polizei-Chef, Polizeirat Helmut Lukas, in seiner Bilanz. Dabei sind die Stunden für die Sachbearbeitungen auf der Dienststelle oder Anschlussermittlungen nicht beinhaltet. Nach dem Motto "Prävention vor Repression" soll dem Besucher die Anwesenheit der Polizei vor Augen geführt werden.

Im Einzelnen wurden während der Volksfestzeit sechs Fahrten unter Alkoholeinfluss - davon vier mit dem Fahrrad - gezählt, die in Verbindung mit dem Volksfest standen. (2007 waren es 7, 2006: 1, 2005: 1). Der höchste Wert lag bei einem Fahrradfahrer bei 2,02 Promille.

Bei den Körperverletzungsdelikten ist ein "sehr positiver Trend" zu verzeichnen, erklärte Polizei-Chef Helmut Lukas. Sieben Anzeigen wegen Körperverletzung bedeutet die niedrigste Zahl seit 2001. Im Jahre 2007 wurden noch 18 Delikte, 2006: 11, 2005: 12 Delikte gezählt.

Negativ stach freilich die Messerstecherei heraus, bei der ein 18jähriger Altdorfer einen Jugendlichen am Oberschenkel verletzte (wir berichteten mehrfach). Dieser Täter wurde wegen der zahlreichen Vorbelastungen auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft eingeliefert. Im zweiten Fall erlitt ein anderer Beteiligter bei einer Auseinandersetzung einen doppelten Kieferbruch (wir berichteten).

Bis Montag gingen drei Anzeigen wegen Sachbeschädigung bei der Polizeiinspektion Neumarkt ein. Im Jahre 2007 waren hier fünf, 2006 ebenfalls fünf und 2005 zehn Anzeigen aufgenommen worden.

Auffallend hoch sind die 24 angezeigten Delikte wegen Diebstahls. Bereits am ersten Abend wurde auf dem Parkplatz neben der Jurahalle ein Motorrad im Wert von 15.000 Euro entwendet (wir berichteten). Außerdem wurden 15 Fahrraddiebstähle angezeigt.

Ein junges Mädchen wurde erwischt, als es eine Deutschlandfahne am Zugang vom Volksfestparkplatz entwendete. Vom Parkplatz wurde ein Auto gestohlen, nachdem der Täter den vom Besitzer verlorenen Schlüssel gefunden hatte und gezielt nach diesem Fahrzeug auf dem Parkplatz gesucht hatte. Eine Streife der Neumarkter Polizei konnte den Täter samt Auto in Woffenbach stellen (wir berichteten).

Trotz "zahlreicher torkelnder Personen" gerade am ersten Wochenende mussten insgesamt nur zwei Personen zur Ausnüchterung in Polizei-Gewahrsam genommen werden. 2007 waren es noch zehn Personen, 2006 fünf und 2005 drei Personen. Einer dieser Schluckspechte widersetzte sich bei über zwei Promille seiner Gewahrsamnahme und der Festnahme.

Ein Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss war in Verbindung mit dem Volksfest zu bringen, erklärte Lukas. 2007 lagen zwei Verkehrsunfälle, 2006 einer und 2005 kein einziger Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss in Verbindung mit dem Volksfest vor.

Im Bereich der Sexualstraftaten oder Raubdelikte wurde glücklicherweise kein Delikt verzeichnet.

Insgesamt könne man von einem "geregelten und friedlichen Ablauf" des Jura-Volksfestes sprechen, sagte Lukas. Die Anzahl von Besuchern und die Alkoholisierung von einzelnen Personen würden immer wieder zu strafbaren Handlungen führen. "Größere Schlägereien mit mehreren Personen oder Schwerstverletzten blieben Gott sei Dank aus".

Lukas lobte die harmonische Zusammenarbeit mit dem eingesetzten Sicherheitsdienst. Auch die vor Jahren geschaffene Volksfestsatzung sei ein wichtiger Beitrag für den geregelten Ablauf des Jura-Volksfestes. Wegen dieser Satzung können durch den Sicherheitsdienst und der Polizei bestimmte Verstöße wie etwa das Mitbringen von Alkoholika, von gefährlichen Gegenständen oder das Befahren des Volksfestgeländes problemlos unterbunden und verhindert werden.

Auffallend sei allerdings, dass der angebotene bewachte Fahrradabstellplatz zu wenig von den Besuchern angenommen worden sei. So mancher Fahrradbesitzer mußte sich nicht zuletzt deswegen über den Diebstahl seines Fahrrades ärgert.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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