Riesige Gratulanten-Schar


Innenminister Joachim Herrmann zusammen mit dem von ihm als "visionären Fahnenträger" gelobten Landrat Albert Löhner, dessen Gattin Maria und Stellvertretendem Landrat Willibald Gailler.
Fotos:Erich Zwick

Obwohl der "Jubilar" persönliche Geschenke nicht wollte, freute
er sich trotzdem über originelle Aufmerksamkeiten.


Dass die "Chemie" zwischen den beiden nicht stimmen soll,
kann man sich bei diesem Bild nicht vorstellen.


Ein Präsent aus seiner "zweiten Heimat" Berching: Ein nahr-
haftes Körbchen, ein Glückwunsch der Bläser und von Bürger-
meister Eisenreich. Dazwischen Stellvertretender Landrat Willi-
bald Gailler.


Ein herzliches Wiedersehen: der frühere Bürgermeister Albert
Löhner und sein Nachfolger, Altbürgermeister Rudolf Einender.
Links Maria Löhner, die Gattin des Landrats.


Zum Gratulieren extra fein herausgeputzt: die Berchinger
Trachtler.


Innenminister Joachim Herrmann, flankiert von Albert Löhner
und Willibald Gailler, trägt sich in das Goldene Buch des Land-
kreises ein.
Foto: Susanne Weigl


NEUMARKT. War es der herzliche Händedruck des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, war es die überraschende Aufwartung der Berchinger Bläser und Trachtler oder war es das dankbare Schulterklopfen eines seiner zahlreichen Weggefährten? Nur Albert Löhner selbst wird all die Wertschätzungen einzuordnen vermögen, die ihm am Abend seines Ehrentages aus Anlass des 60. Geburtstages zuteil wurden.

Für den "Zaungast" war natürlich der wohl angekündigte, aber wegen der gegenwärtigen Tubulenzen in der Landes-CSU doch "wackelige" Auftritt des Innenministers, in dem viele schon den künftigen Bayerischen Ministerpräsidenten erblicken, die Sensation schlechthin. Joachim Herrmann sah sein Kommen jedoch als eine Verpflichtung gegenüber dem "Philosophen aller Landräte", trotz der "aktuellen Umstände", ihm die Ehre zu erweisen (wir berichteten).

Genau so wie bei der Begrüßung des Innenministers ging dem Landrat bei "seinen Berchingern" das Herz auf. Diese warteten geduldig vor dem Landratsamt mit ihren flotten Ständchen und dem innigen Händeschütteln, bis drinnen die Schlange der Gratulanten ihren Vorbeimarsch am Jubilar beendet hatte.

Obwohl der Landrat gebeten hatte und woran sich die meisten Gratulanten auch strikt hielten, ihm kein persönliches Geschenk, sondern "Bares" zur Weiterleitung an das BRK und anderer caritativer Einrichtungen zu widmen, setzten die Bürger aus der Stadt, deren Geschicke er viele Jahre lenkte, ein sichtbares Präsent-Zeichen.

Mit stimmgewaltiger Herzlichkeit nahm er die guten Wünsche seines von ihm hochgeschätzten Amtsnachfolgers Rudolf Eineder entgegen und seine Erwiderung galt auch dem amtierenden Stadtoberhaupt Ludwig Eisenreich. Für jeden der Reihe nach gratulierenden Trachtler und Musikanten hatte er ein paar nette Worte übrig, was bewies, dass ein großes Stück seines Herzens immer noch für Berching schlägt. Das beruht übrigens auf Gegenseitigkeit, was die Ergebnisse der letzten Wahlen erneut unter Beweis stellten.

Schier unmöglich ist es, alle Ehrengäste namentlich zu nennen, die zu dem Stehempfang in den zum "Bistro Alberto" umfunktionierten Eingangsbereich und in den Saal des Landratsamtes gekommen waren. Stellvertretender Landrat Willibald Gailler unternahm zwar bei der Begrüßung den Versuch, aber nach einer minutenlangen Namensnennung musste auch er kapitulieren und sie einfach alle herzlich willkommen heißen.

In launigen Worten zeichnete Stellvertreter Gailler den am 2. Oktober 1948 um 7.45 Uhr in Stöckelsberg begonnenen Lebensweg des Jubilars Hans Albert Josef Löhner nach, in dessen Geburtsjahr auch die Währungsreform und die Geburt der D-Mark sowie die Deutsche Meisterschaft des 1. FC Nürnberg fiel. Die letztere Parallele hatte der Redner lieber nicht ziehen sollen, denn das quittierten die Zuhörer mit einem Heiterkeitsausbruch.

Heiterkeit, aber auch die gebotene Ernsthaftigkeit sind es auch, was Landrat Albert Löhner immer zu seiner Zeit richtig einsetzt – Willibald Gailler umschrieb das mit "menschlicher Nähe". Als "Ideengeber" und "Innovator" hätte er durchaus jeden anderen kreativen Beruf ergreifen können: "Er hätte auch Priester werden können", witzelte Gailler, "aber dann wäre er heute mindestens schon Bischof."

Sein "Engagement für den ländlichen Raum" hob Innenminister Herrmann besonders hervor und bezeichnete "Vorzeige-Kommunalpolitiker" Albert Löhner als "visionären Fahnenträger", der durch unermüdlichem Einsatz und mit großem Geschick ein "kreatives Milieu" im Landkreis entstehen ließ. Er sei immer mit "Leidenschaft und Augenmaß" ans Werk gegangen. So ließ der Minister alle Erfolge des Geehrten Revue passieren, sei auf dem Gebiet des Klinkums, der Schulen, des Marketings, des BRK, um nur ein paar wenige zu nennen.

Damit habe sich der Landrat unschätzbare Verdienste erworben, die höchste Ehrungen verdienten. Aber selbst ein Bundesverdienstkreuz verblasse dagegen, womit ihn seine Wähler durch ihre Stimme auszeichnen. Als der Minister dann eine Zahl nannte, ging ein erstauntes Raunen durch den Saal. Der CSU hätte das vom Minister dem Landrat zugetraute Ergebnis ausgereicht, um in Bayern alleine weiter regieren zu können; aber ein Albert Löhner sattelte bei der letzten Landratswahl noch gut 20 Prozent drauf.

Dem Minister war dieser Lapsus schnell verziehen – schwungvoll trug er sich in das "Goldene Buch" des Landkreises ein. Noch als Innenminister, aber vielleicht muss schon bald eine Fußnote angefügt werden?
Erich Zwick


Ein Applaus für die große Berchinger Delegation: von links die Familie des Jubilars mit Gattin Maria, Landtagsabgeordneter Albert Füracker, Albert Löhner, Berchings Bürgermeister Ludwig Eisenreich, Stellvertretender Landrat Willibald Gailler.
03.10.08
Neumarkt: Riesige Gratulanten-Schar
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