Drei Schwerpunkte

NEUMARKT. Mittersthal ist "überraschend schnell " im Dorferneuerungsprogramm aufgenommen worden, hieß es im Deininger Gemeinderat.

Nach intensiven und langwierigen Vorgesprächen mit dem Amt für ländliche Entwicklung ist es nun überraschend schnell gelungen, für den Ortsteil Mittersthal die Einplanung in das Dorferneuerungsprogramm zu erreichen. Das Amt hat für eine einfache Dorferneuerung Fördermittel von 60.000 Euro für rund 120.000 Euro förderfähige Kosen (rund 130.000 Euro Gesamtkosten) in Aussicht gestellt.

Verdienste gewürdigt

DEINING. Johann Mayer sen. aus Waltersberg konnte vor einigen Wochen aus der Hand von Landwirtschaftsminister Josef Miller im Kloster Thierhaupten die Staatsmedaille in Silber für ehrenamtliche Funktionen in der ländlichen Entwicklung in Empfang nehmen (wir berichteten).

Der Gemeinderat nahm dies zum Anlass, die Verdienste Mayers in einem Festakt im Rahmen der Gemeinderatssitzung zu würdigen.
Der Gemeinderat befasste sich nun mit dem weiteren Vorgehen und er stimmte der Dorferneuerung in Mittersthal dem Grunde nach zu. Angedacht ist die Verbesserung des Ortsbildes an drei zentralen Schwerpunkten: Die Ortsmitte südlich der Sommergasse mit Bushaltestelle und Infopoint mit Vitrine für allgemeinen Aushang und Plakatwand, der zentrale Platz an der Einmündung der Sommergasse in die Wintergasse mit Randbereichen und ehemaligem Milchhaus als Domizil für den Obst- und Gartenbauverein und schließlich der Kirchplatz an der Sommergasse.

Wie bei den bisher durchgeführten Dorferneuerungsmaßnahmen müssen auch von der Dorfgemeinschaft in Mittersthal Eigenleistungen eingebracht werden. Die Bereiche Bushäuschen, Infopoint und die Eingrünungsmaßnahmen kommen dafür in Frage.

In den nächsten Wochen wird ein Arbeitskreis mit Vertretern der Gemeinde, Kirche und der Vereine zusammen mit dem Architekturbüro Michael Kühnlein aus Berching neben einem Dorferneuerungsplan diverse Planungsvarianten erarbeiten. Die Planungsergebnisse werden dann in einer Bürgerinfo der Allgemeinheit vorgestellt.

Nach Abschluss der Planungen werden mit dem dann feststehenden Bauentwurf die Zuschüsse beantragt. Der Gemeinderat genehmigte die öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahmen unter der Bedingung, dass die Finanzierungsvereinbarung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung abgeschlossen wird und damit der staatliche Zuschuss gesichert ist.

Der Gemeinderat legte fest, die sich bietende Chance zu nutzen und alle Ortsstraßen in Mittersthal, mit Ausnahme der Straßen in den Baugebieten (Siedlungsstraße und Tiefenweg) und des erst 1999/2000 ausgebauten, in Nord-/Südrichtung verlaufenden Teilabschnitts des Hochstockwegs, zu erneuern.

Die anstehenden Baumaßnahmen sollen auch zu Verhandlungen mit der E.ON über die Erdverkabelung der im Ortsbereich noch bestehenden Freileitungen genutzt werden.

Im Sinne einer nachhaltigen Lösung entschied der Gemeinderat weiter, man solle zusätzlich versuchen, mit dem Ausbau der Gemeindeverbindungsstraßen von der Staatsstraße 2220 bei der Straußmühle bis zur Ortsmitte und der in Richtung Nordost verlaufenden Verbindungsstraße zur Bundesstraße 8 die Straßeninfrastruktur in und um Mittersthal unter Inanspruchnahme einer staatlichen Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und dem Finanzausgleichsgesetz ganzheitlich in einen optimierten und den aktuellen Verkehrsverhältnissen genügenden Zustand zu bringen. Das Ingenieur-Büro Petter aus Neumarkt wurde beauftragt, die für die Zuschussanträge erforderlichen Bauentwürfe zu erstellen.

Der Gemeinderat genehmigte in diesem Zusammenhang auch gleich die öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahmen. Auf der Grundlage der Ausschreibungsergebnisse werden dann die Anlieger über die voraussichtlichen Beitragsbelastungen für den Straßenbau informiert.

Die bauliche Ausführung sämtlicher Maßnahmen wird voraussichtlich 2009 erfolgen, wenn die Zuschüsse wie geplant genehmigt werden.

Ausbau der Schloßstraße

Die Städtebauförderungsmaßnahme in Deining neigt sich dem Ende entgegen. Rechtzeitig bevor dieses Förderprogramm für Deining endet, konnte erfreulicherweise noch die Schlossstraße und damit der letzte öffentliche Bereich im Sanierungsgebiet "Ortskern Deining" im Zuschussprogramm des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms untergebracht werden.

Der Gemeinderat genehmigte nun die vom Architekturbüro Michael Kühnlein ausgearbeitete Planung zum Ausbau der Schlossstraße. Demnach soll durch die Verlegung des Leichenhausstandortes in den neuen Friedhof und Auflassung des alten Friedhofs Raum geschaffen werden für eine großzügige Platzgestaltung und eine Begegnungs- und Aufenthaltszone im direkten Umfeld von Kirche, Schloss, Rathaus und Pfarrhof. Der neu entstehende Platz soll durch geeignete Absperrungen von jeglichem Verkehr freigehalten werden. Dabei ist es ein besonderes Anliegen, dass an dieser Stelle keine Parkplätze entstehen.

Neben der für den Ortskern von Deining zukunftsweisenden Platzgestaltung an zentraler Stelle muss die Schlossstraße saniert werden. Es gilt, sowohl funktionelle wie auch gestalterische Mängel zu beheben. An der Nordseite der Schlossstraße sind bis zur Abzweigung der Schulstraße Parkplätze geplant. Der Gehweg an der Südseite wird erneuert. Am weiteren Straßenverlauf in Richtung Osten sind wie bisher keine Parkplätze vorgesehen, sondern nur die Erneuerung der Straße und des südlich angrenzenden Gehwegs.

Die Baudurchführung soll 2010 erfolgen. Das kommende Jahr soll dazu genutzt werden, im neuen Friedhof ein neues Leichenhaus mit Aussegnungshalle zu errichten, um so das alte Leichenhaus 2010 abbrechen und die Platzgestaltung vor unserer Pfarrkirche angehen zu können.

In der Konsequenz zur Entscheidung zum Sanierungsumfang der Schlossstraße beschloss der Gemeinderat den Neubau eines Leichenhauses mit Aussegnungshalle im neuen Friedhof.

Das Gebäude soll nördlich des Hauptweges im Bereich des jetzigen Friedhofkreuzes errichtet werden und für etwa 50 Personen Sitzplätze sowie im Vorbereich für etwa 100 Personen überdachte Stehplätze bieten. Das Architekturbüro Kühnlein wurde mit der Planung beauftragt.

Energiekonzept für Schule Deining

Die ausgedienten Elektrospeicheröfen im südlichen Schultrakt und die alte Ölheizung, die derzeit den Altbau und die Turnhalle versorgt, müssen durch eine moderne und zukunftsträchtige Heizungslösung ersetzt werden. Nachdem die Weichen für den weitgehenden Abschluss der Schulsanierung und -erweiterung bis zum Beginn des Schuljahres 2009/2010 gestellt sind, entschied der Gemeinderat nun über die neue Heizung.

Die Gebäude der Volksschule Deining sollen demnach künftig über eine Hackschnitzelheizung mit Ölspitzenversorgung geheizt werden. Die Kosten der Hackschnitzelheizanlage werden auf etwa 300.000 Euro geschätzt. Das Planungsbüro Reiß aus Nittendorf wurde mit den Planungsarbeiten und mit der Bauleitung betraut.

Außerdem wurde die energetische Sanierung des alten Schulhauses mit Turnhalle beschlossen, so dass künftig die Werte der neuen Energieeinsparverordnung eingehalten werden können. Neue Fenster, ein Vollwärmeschutz und die Wärmeisolierung des Daches sind sinnvolle Maßnahmen in dieser Richtung. Die Kosten werden ebenfalls etwa 300.000 Euro betragen. Das Architekturbüro Nutz wurde mit den notwendigen Planungs- und Bauleitungsleistungen betraut.

Für beide Maßnahmen stehen Fördermittel aus dem Programm Energetische Sanierung sozialer Infrastruktur zur Verfügung. Nur zwei Gemeinden im Landkreis Neumarkt wurden ausgewählt, darunter Deining mit den beiden genannten Maßnahmen. Die Kosten tragen der Bund, das Land und die Gemeinde mit je einem Drittel.

Die Ausschreibung der Heizung soll nun in die Wege geleitet werden und so rechtzeitig abgeschlossen sein, dass die neue Anlage zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 in Betrieb gehen kann. Die energetische Sanierung des alten Schulhauses mit Turnhalle kann im darauffolgenden Jahr erfolgen.

Das Gemeinderatsgremium konnte sich bei seinen Entscheidungen auf umfangreiche Vorbesprechung bei der informellen Sitzung vom 12. September stützen. Das Planungsbüro Reis hatte bei der informellen Sitzung drei Varianten vorgestellt: Vollversorgung mit Öl, Elektrowärmepumpen, und Hackschnitzelanlage mit Ölspitzenversorgung. Nach den dargestellten Berechnungen war man zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Hackschnitzelheizung mit Ölspitzenversorgung unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der neu geschaffenen EnModIn-Förderung die günstigste Lösung darstellt.

Eine kostengünstige Grundversorgung sei mit dem Hackschnitzelaufkommen in der Gemeinde, unter anderem durch gemeindeeigenen Wald, gewährleistet, hieß es.
08.10.08
Neumarkt: Drei Schwerpunkte
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