Wünsche präsentiert


Der "Runde Tisch" zur Grünbaumwirtsgasse war - an einem Ende - tatsächlich rund.

NEUMARKT. An einem "Runden Tisch" trafen sich alle Beteiligten zur städtebaulichen Zukunft des Gebiets an der Grünbaumwirtsgasse.

Auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Thumann kamen Vertreter verschiedener Einrichtungen zu einem Runden Tisch zusammen, um ihre Interessen und Wünsche für ein mögliches städtebauliches Sanierungskonzept "Grünbaumwirtsgasse" darzulegen. Damit habe man den Stadtratsbeschluss umgesetzt, der eine Rahmenplanung der städtischen Anwesen an der Grünbaumwirtsgasse und der unmittelbaren Umgebung vorsieht, so Thumann. "Und wir haben auch - wie im Beschluss festgestellt - im Vorfeld der Planungen die Betroffenen mit einbezogen."

Dazu hatte Oberbürgermeister Thumann im Vorfeld unter anderem die Vertreter der Kirche St. Johannes, der Bräugassenschule, des Jugendbüros und des Stadtarchiv angeschrieben und gebeten, dass diese ihre Anforderungen zunächst einmal schriftlich formulieren und an das Stadtbauamt einreichen sollten. Er zeigte sich erfreut über den positiven Rücklauf von allen Seiten.

Nun fand das erste Treffen der Beteiligten im Rahmen eines "Runden Tisches" im Rathaus statt. Unter anderem waren der Leiter der Bräugassenschule Wolfgang Steindl und Schulreferentin Gisela Burger, Sigi Müller vom Jugendbüro und Jugendreferentin Elfriede Meier, die Stadträtin für Soziales Gertrud Heßlinger, Dr. Frank Präger vom Stadtarchiv und Ralf Mützel vom Bürgerhaus gekommen. Aus der Stadtverwaltung nahmen neben Oberbürgermeister Thumann auch Leitender Verwaltungsdirektor Josef Graf und Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee sowie weitere Mitarbeiter an dem Treffen teil.

Mit dabei war auch Professor Joachim Wienbreyer, der von Stadtseite beauftragt war, die bisherigen Ergebnisse zusammenzuführen und auszuwerten. Beim Runden Tisch sollten die einzelnen ihre Nutzungsansprüche und Wünsche für das Planungsareal Grünbaumwirtsgasse noch einmal darstellen und versucht werden, sie gemeinsam zusammenzufassen. Der Austausch sei ein erster Schritt, um ein städtebauliches Grundkonzept für dieses Gebiet zu entwickeln, so Wienbreyer.

Oberbürgermeister Thumann machte zu Beginn des Treffens deutlich, dass es hier darum gehe, die jeweiligen Einzelinteressen kennen zu lernen und diese in ein mögliches gesamtes städtebauliches Sanierungskonzept für dieses Areal einzuordnen. Den Runden Tisch will er als Signal dafür verstehen, dass hier keine fertigen Pläne vorgelegt werden sollen, sondern zusammen mit den Betroffenen versucht werden soll, Interessen - wie etwa die der Schule nach einem größeren Pausenhof, mehr Räumen für die Betreuungsmöglichkeiten in der Schule oder auch der Wunsch der Kirche St. Johannes nach einer nahen Nutzung eines Raumes für kirchliche Belange - geordnet werden. Für Jugendbüro und Stadtarchiv wären ebenfalls neue Räumlichkeiten in diesem Areal denkbar. Das Stadtarchiv etwa sei unter dem Dach der Schule sicher nicht optimal untergebracht.

Prof. Wienbreyer stellte nach eingehender Darstellung der Argumente der Betroffenen und ausgiebiger Diskussion vor, welche grundsätzlichen Möglichkeiten für die verschiedenen Belange in diesem Areal durch die räumlichen Gegebenheiten vorhanden wären und wie man durch eine Neugestaltung den Interessen aller entgegenkommen könnte.

Es zeigte sich, dass das von Prof. Wienbreyer vorgestellte grobe Gedankenkonstrukt von allen Beteiligten als konsensfähige Ausgangsbasis für die erste Feinabstimmung dienen könne.

Was die erste Sitzung des Runden Tisches erreicht habe, sei eine erste Annäherung an eine mögliche städtebauliche Gestaltung, bei der man sich vorstellen könnte, dass in der Bräugasse das alte Gebäude neben dem Schreiberhaus nach einer Sanierung als Domizil für das Stadtarchiv dienen könnte.

In einem Neubau in der Fischergasse neben dem Bürgerhaus könnten zum Beispiel Räume für das Jugendbüro entstehen. Durch diese beiden Maßnahmen würden sich dann Raummöglichkeiten für die Schule eröffnen, sowohl für eine Erweiterung des Pausenhofes wie auch für die notwendigen weiteren Räumlichkeiten, die für die unterschiedlichen Betreuungsmöglichkeiten benötigt werden.

Dem Anliegen der Kirche und für weitere Nutzungen könnte mit einem kleineren Mehrzwecksaal entsprochen werden. Prof. Wienbreyer stellte jedoch klar, dass dies nur ein "erstes Gedankenkonstrukt" für ein städtebauliches Konzept sei. Hier sei lediglich geklärt, dass sich solche Lösungen flächen- und platzmäßig realisieren lassen würden.

Oberbürgermeister Thumann zeigte sich sehr zufrieden mit dem Runden Tisch und seinem Ergebnis. Er kündigte die nächsten Schritte an: "Wir haben die Betroffenen von Anfang an und ausführlich mit eingebunden und werden dies auch weiterhin tun". Nun gehe es darum, diesen von allen unterstützten Konsens etwas konkreter auszuarbeiten. Dies soll durch Prof. Wienbreyer bis Dezember diesen Jahres geschehen.

Dann wird sich der Runde Tisch erneut treffen und die Ausarbeitung diskutieren. Danach will man in den Stadtrat gehen und ihm erste Ansatzpunkte für ein mögliches städtebauliches Rahmenkonzept vorstellen, so wie dies der Stadtrat in seiner Sitzung im November letzten Jahres beschlossen hat. Dann wird auch der Stadtrat zu entscheiden haben, ob eine detailliertere Planung solcher Vorstellungen vorgenommen werden soll.

"Ich finde, dies ist ein breit angelegtes und auf große Beteiligung angelegtes Vorgehen", erklärte Thumann. Dabei werde dies sicherlich kein Vorhaben sein, das bei Zustimmung des Stadtrates in einem Zug umgesetzt wird, sondern es sei durchaus denkbar, "dass wir in Abschnitten, verteilt auf mehrere Jahre vorgehen werden". Sollte dies gelingen, so würden "dieser Bereich der Altstadt und die Beteiligten, ganz besonders die Schule hinsichtlich ihrer Raum- und Platzkapazitäten hinzugewinnen".
15.10.08
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