Senioren sind impfmüde
Nicht impfmüde, aber ja auch erst seit ein paar Wochen über
60 Jahre alt ist Landrat Albert Löhner, der sich hier vom Chef
des Neumarkter Gesundheitsamtes, Dr. Heinz Sperber, impfen
läßt.
Foto: Archiv
NEUMARKT. Deutsche Senioren werden mit zunehmendem Alter immer impfmüder – das gilt auch für den Landkreis Neumarkt.
So ist zum Beispiel jeder Zweite über 60 Jahren nicht mehr ausreichend gegen Tetanus, eine immerhin zu 50 Prozent tödlich verlaufende Infektionskrankheit, geschützt. Impflücken bestehen außerdem bei der Grippe-Schutzimpfung, hieß es am Donnerstag vom Neumarkter Geusndheitsamt. Aktuell beträgt auch hier die Durchimpfungsrate der über 60jährigen Neumarkter nur etwa 50 Prozent.
Als dritte notwendige Impfung gerade im Seniorenalter ist die Impfung gegen Pneumokokken anzuführen, hieß es. Diese Bakterien verursachen eine häufig schwer verlaufende Lungenentzündung. Gerade ältere Menschen neigen zu schwereren Verläufen mit Komplikationen. Alle vier bis sechs Jahre sollte bei älteren Menschen eine Auffrischimpfung erfolgen.
Drei gute Gründe für ältere Erwachsene, ihren Impfschutz regelmäßig beim Hausarzt überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen, nennt das Gesundheitsamt:
- Sie sprechen häufig schlechter auf Impfungen an. Ausmaß und Dauer des Impfschutzes können somit vermindert sein.
- Bei vielen Infektionskrankheiten besteht im fortgeschrittenen Alter eine höhere Komplikationsrate. Infektionen, die beim jungen Menschen harmlos ablaufen, dauern im Alter länger und verlaufen schwerer.
- Durch chronische Erkrankungen der Organe oder auch Diabetes wird die Abwehr zusätzlich geschwächt, weshalb diese Patienten anfälliger für Infektionen sind als junge Gesunde.
08.01.09
Neumarkt: Senioren sind impfmüde