Eine Maß Milch pro Kasten


Bier und Milch ergänzen sich, wenn jedes Getränk zu seiner Zeit genossen wird. Darin sind sich die Brauereichefs Franz Xaver Gloßner sen. und jun., die Milchkönigin Christa Rappensberger, die Stellvertretende Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck, 2. Bürgermeister Franz Düring und Dipl.-Braumeister Jürgen Schödel einig.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Hatte die bayerische Milchkönigin am Montag eine verkehrte "Stalltür" erwischt? Statt beim Bauer hielt sie beim Brauer Hof. Das vermeintliche Missgeschick war aber keins; denn in Anwesenheit der Milch-Majestät Christa Rappensberger starteten die Brauereichefs Franz Xaver Gloßner sen. und jun. die erste regionale "Glossner Bierwoche 2009".

Bayern ist das Land der Milcherzeuger mit 45.000 bäuerlichen Betrieben und 84 Molkereien und das Land des Bieres mit 700 Brauereien, vorwiegend nördlich der Donau. Mit der gemeinsamen Aktion soll der Verbraucher zum Nachdenken bei seiner Kaufentscheidung über die Herkunft und die damit verbundenen regionalen Wirtschaftskreisläufe der beiden bayerischen "Spitzenlebensmittel" Bier und Milch sensibilisiert werden.

Bekanntlich kämpfen die bayerischen Milchbauern seit geraumer Zeit massiv um einen leistungsgerechten Preis, der von kurzzeitig 40 Cent pro Liter wieder zu bröckeln beginnt. So malte die Stellvertretende Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck aus Thann bei Berching ein düsteres Bild. "Wenn sich der Milchpreis der 30-Cent-Marke weiter nähert, müssen viele Landwirte ihre Betriebe aufgeben. Sie können dann notwendige Investitionen nicht mehr schultern."

Auch die Brauereien haben gegen den rückläufigen Absatz anzukämpfen, der im ersten Halbjahr um 1,7 Prozent unter dem des Vorjahres lag. Diesem Trend konnte die Gloßner-Brauerei "durch ein klares Produkt-Marken-Konzept" entgegensteuern und ein Bier-Umsatzplus von 7,2 Prozent erzielen.

Mit den drei Unternehmenssäulen "Neumarkter Glossnerbräu", "Neumarkter Mineralbrunnen" und "Getränkeland Müller" sehe sich das Neumarkter Getränkeunternehmen mit seinen 61 Mitarbeitern, davon sechs Auszubildenden, gegenüber den künftigen Herausforderungen eines schwierigen Marktumfeldes gut aufgestellt", unterstrich Franz Xaver Gloßner seine Geschäftsphilosophie.

Und Dipl.-Braumeister Jürgen Schödel verriet, dass man im eben begonnenen Jahr mit neuen "Glossner Bier-Innovationen" aufwarten werde, um den unangefochten ersten Platz der Sortimentsbrauereien in der Region erfolgreich zu verteidigen.

Während der Aktionswoche, die bis zum 17. Januar läuft, gibt es in 20 Getränkemärkten in der Region zu jedem Kasten Glossner-Bier einen Liter Frischmilch dazu. Und außerdem noch was Lehrreiches: Ein Faltblatt lüftet das "Geheimnis der Bayern", genauer gesagt: der bayerischen Molkereien. Denn auf der Verpackung eines jeden Milchprodukts befindet sich ein ovales "Genusstauglichkeitszeichen", das die Herkunft des Lebensmittels verrät. Oben ein "D" steht für Deutschland, links ein "BY" für Bayern und rechts gegenüber die Nummer der Produktionsstätte. So steht "309" für "Rovita Regensburg" oder "303" für "Naabtaler Milchwerke Schwarzenfeld".

Die Frage, ob man den Liter Milch vor den zehn Maß Bier oder danach trinken soll, blieb allerdings ungeklärt. Wahrscheinlich ist es am bekömmlichsten, wenn jedes Produkt zu seiner Zeit genossen wird. Von einem Mischen wird (vorerst noch) abgeraten.
Erich Zwick
12.01.09
Neumarkt: Eine Maß Milch pro Kasten
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