Konzert im Reitstadel


Wolfgang Müller
NEUMARKT. Ein Konzert mit dem Neumarkter Kammermusikkreis findet am Sonntag, 15. Februar, um 18 Uhr im Festsaal des Reitstadels statt.

Leitung und Klavier: Wolfgang Müller. Auf dem Programm stehen Werke von Telemann, Händel, Müller und Haydn. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Touristen-Information im Rathaus.

Der Neumarkter Kammermusikkreis eröffnet den Konzertabend mit dem Konzert D-Dur für zwei Violinen und Streichorchester von Georg Philipp Telemann, das in seiner Tätigkeit als Konzert- und später als Kapellmeister der Eisenacher Hofkapelle zwischen 1707 und 1712 entstanden ist. Die Komposition, die sehr tutti bestimmt ist, steht stark unter dem Einfluss der Concerto-grosso-Praxis Arcangelo Corellis. Die Soloparts, gespielt von Martin Burucker und Corinna Donhauser, haben eher eine Einschubfunktion. Die sehr knappe melodische Erfindung und motivische Entfaltung ist von einer charakteristischen Gedrängtheit geprägt und ist ein Dokument ersten Ranges für die Konzertproduktion des frühen 18. Jahrhunderts in Mitteldeutschland.

Die Concerti grossi opus 6 von Georg Friedrich Händel zeichnen sich durch einen für damalige Musik ungewöhnlichen Reichtum an musikalischen Charakteren aus. In der Nr. 11, die das Streichorchester spielt, gelingt es Händel rhythmische Elemente und lyrische Einschübe (Solisten sind Wolfram Scharrer, Doris Spangler, und Waltraud Heidingsfelder) zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen.

Darauf folgen "Drei kleine Stücke für Streichorchester" von Wolfgang Müller. In den 1971 komponierten kurzen Stücken wechseln sich von Bratschen dominierte, sehnsüchtig-schwärmerische und schnelle Teile ab.

Nach der Pause folgen zwei Werke von Joseph Haydn, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr gedacht wird. Zuerst das Notturno Nr. 4 C-Dur. Das dreisätzige Werk komponierte Haydn 1790 für König Ferdinand IV. von Neapel und steht durchaus auf der Höhe der späteren Sinfonik des Meisters. Solisten sind Melanie Rosen und Julia Reindl, Flöte. Wolfgang Müller ist dann selbst Solist beim Klavierkonzert D-Dur, das mit Abstand bekannteste seiner Art von Haydn. Insbesondere das mit "Rondo all'Ungherese" überschriebene Finale mit seinem unwiderstehlichen Thema zeigt den Komponisten von seiner humorvollen Seite.

Wolfgang Müller, Jahrgang 1953, studierte bei den Professoren Harald Genzmer und Wilhelm Killmayer Komposition und erhielt 1978 das Meisterklassendiplom. 1977 Förderpreis der Stadt München. Er komponierte in den 70er Jahren eine Reihe von Werken für Orchester, Orgel, eine Kantate für Chor und Orchester sowie mehrere Kammermusikwerke. Nach längerer Pause ist er seit 1992 wieder kompositorisch tätig. In den 90er Jahren entstand eine Reihe von Chorzyklen.

Der Neumarkter Kammermusikkreis wurde von Wolfgang Müller 1985 ins Leben gerufen und setzt sich aus ehemaligen und aktiven Schülern aus Neumarkter Gymnasien, vor allem aus dem Willibald-Gluck-Gymnasium, zusammen. Aus der regelmäßigen Probearbeit entstanden in den letzten Jahren qualitativ hoch stehende Konzertprogramme u. a. mit Werken von Mozart, Debussy, von Dittersdorf, Dvoràk, Händel, Haydn, Juon, Puccini, Schostakowitsch, Telemann, Tschaikowsky.
04.02.09
Neumarkt: Konzert im Reitstadel
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