Nagelneue Fahrzeuge


So sollen die Züge ab 2011 in Richtung Regensburg aussehen.
Foto: Hochbahn
NEUMARKT. Für Zugreisende wird sich in zwei Jahren ab Neumarkt ein völlig neuer Anblick präsentieren - jedenfalls in Richtung Regensburg.

Bis dahin beginnt nämlich für das Regionalbahnnetz Regensburg - also auch die Strecke Neumarkt-Regensburg - und die Donautalbahn eine neue Ära: 26 fabrikneue, komfortable Triebfahrzeuge mit einem "frischen Design" und ein "deutlich höheres Leistungsangebot" im Schienenverkehr sorgen ab Dezember 2010 für "noch mehr Mobilität in der Region".

Das versprach jedenfalls die Hamburger Hochbahn AG, die am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz die künftige Betreibergesellschaft agilis und das neue Fahrzeugdesign vorstellte. agilis ist das jüngste Beteiligungsunternehmen der Hochbahn und soll künftig auch in anderen Netzen in Süddeutschland an Ausschreibungen teilnehmen. Rund 140 Mitarbeiter wird das Unternehmen im Raum Regensburg beschäftigen. Die Investitionen in Fahrzeuge und die Instandhaltungsanlagen belaufen sich auf insgesamt rund 100 Millionen Euro.

Ende Mai 2008 hatte die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) der Hochbahn den Zuschlag für den Betrieb des Regionalbahnnetzes Regensburg und der Donautalbahn erteilt (wir berichteten). In einem europaweiten Ausschreibungsverfahren hatten die BEG und das Innenministerium Baden-Württemberg die Hochbahn als künftigen Betreiber ermittelt, da diese das attraktivste Angebot abgegeben hatte.

Ende 2010 wird das neu gegründete Eisenbahnverkehrsunternehmen agilis den Betrieb auf den Strecken Neumarkt - Regensburg - Plattling und Landshut - Regensburg - Ingolstadt aufnehmen, Ende 2011 zusätzlich die Strecke Ulm - Donauwörth - Ingolstadt und am Wochenende zudem die Strecke Plattling - Passau bedienen. Der Vertrag läuft bis zum Jahr 2022.

Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn, betonte die Strategie der Hochbahn und ihres Tochterunternehmens agilis: "Betriebliche Entscheidungen werden in Regensburg künftig direkt vor Ort getroffen. Kurze Entscheidungswege nutzen dem Fahrgast. Zudem arbeiten wir ständig daran, unseren Service zu verbessern und damit noch mehr Fahrgäste von unserem Angebot zu überzeugen". Modernste Fahrzeuge, zusätzliches Servicepersonal und ein kundenfreundliches Reservierungssystem seien einige der Verbesserungen, die man anbieten wolle.

Während heute auf dem Liniennetz überwiegend ältere Fahrzeuge im Einsatz sind, werden künftig fabrikneue, niederflurige und klimatisierte Fahrzeuge vom Typ Coradia Continental des Herstellers Alstom zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge sind beschleunigungsstark und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer.

Der Geschäftsführer der BEG, Fritz Czeschka, betonte die künftige Leistungsausweitung im Regensburger Regionalbahnnetz: "Es wird ab Dezember 2010 auch deutliche quantitative Verbesserungen für die Fahrgäste geben. Sie werden von den schnelleren Fahrzeugen und einem besseren Takt profitieren." Insgesamt werde das Angebot an Zügen um etwa 30 Prozent steigen. Die Züge würden mindestens im Stundentakt, im engeren Einzugsbereich von Regensburg in der Hauptverkehrszeit sogar im 30-Minuten-Rhythmus verkehren. Wichtig sei zudem die Fahrzeitverkürzung durch die schnelleren Fahrzeuge, so Czeschka: "So reduziert sich 2011 die Fahrzeit beispielsweise auf der Donautalbahn zwischen Regensburg und Ulm um bis zu 60 Minuten."

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde auch der Geschäftsführer der neuen Betreibergesellschaft agilis vorgestellt: Dietmar Knerr (48) hat schon als Geschäftsführer der Hochbahn-Beteiligungen ODEG und cantus erfolgreich Betriebsaufnahmen in anderen Netzen durchgeführt. Im Herbst 2009 wird er nach Bayern ziehen.
12.02.09
Neumarkt: Nagelneue Fahrzeuge
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