Neue Heimat ?

NEUMARKT. Vogelschützer hoffen, daß die "Wiesenweihe", ein seltener Greifvogel, im Landkreis Neumarkt eine neue Heimat findet.

Auf Einladung des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) berichtete Claudia Pürckhauer, Koordinatorin des staatlichen Artenhilfsprogramms für die "Wiesenweihe", im Johanneszentrum über die Verbreitung dieser seltenen Greifvogelart in Bayern.

Wiesenweihen sind schlanke, elegant wirkende Greifvögel mit hellgrauem oder hellbraunem Gefieder. Sie bauen ihre Nester am Boden. Ursprünglich waren sie in Feuchtwiesengebieten beheimatet. Da diese Lebensräume immer seltener wurden, haben die Wiesenweihen ihre Lebensgewohnheiten geändert und brüten nun vorwiegend in Wintergetreidefeldern.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und Insekten. Untersuchungen der Universität Würzburg haben ergeben, dass das Niederwild (Rebhühner, Hasen) nicht zum Nahrungsspektrum der Wiesenweihe gehört.

Der Verbreitungsschwerpunkt der Wiesenweihe liegt in Unterfranken. Dort haben die Bestände laut Claudia Pürckhauer in den letzten 15 Jahren auf rund 130 Brutpaare zugenommen. Auch im Nördlinger Ries und im Gäuboden haben sich in den vergangenen Jahren Wiesenweihen angesiedelt. Wiesenweihen benötigen offenes Gelände. Möglicherweise brütet sie in ausgeräumten Agrarflächen deshalb so erfolgreich, weil natürliche Feinde wie der Fuchs dort selten anzutreffen sind. Für die Nahrungssuche benötigt aber auch die Wiesenweihe Brachflächen und naturbelassene Wegränder.

Vor zwei Jahren brüteten zwei Paare der Wiesenweihe auch im Landkreis Neumarkt im Raum Breitenbrunn.

Die Wiesenweihe kehrt Ende April aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Sobald sich ein Paar gefunden hat, beginnt es mit dem Nestbau, meistens in Wintergerstefeldern. Da die Wintergerste bereits im Juni/Juli geerntet wird, würden die meisten Nester ausgemäht werden, wenn es nicht Landwirte gäbe, die das Getreide um die Horststandorte stehen lassen würden. Aus Finanzmitteln des Umweltministeriums erhalten diese Landwirte eine Entschädigung.

Mögliche Horststandorte sollen an den LBV oder die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt gemeldet werden, hieß es.
12.04.09
Neumarkt: Neue Heimat ?
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