Erneutes Desaster

NEUMARKT. Die Katholische Uni in Eichstätt kommt nicht zur Ruhe: der nach etlichen Querelen endlich gewählte neue Präsident sagte ab.

Die Forderungen des designierten Hochschul-Präsidenten Reinhard Hütter waren offenbar zu hoch: nach einer Pressemitteilung des Freisinger Bischofskonferenz habe Hütter in Verhandlungen nach der Wahl die Errichtung eines Stiftungslehrstuhls ad personam gefordert, der ihm nach dem Ablauf der Präsidentschaft bis zu seiner Emeritierung garantiert werden sollte.

Außerdem soll er versucht haben, bei der Gehaltsfrage weiter nachzulegen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Nach Informationen des Blattes ging es um Beträge in einer Höhe, "die selbst die Bezüge von Münchner Uni-Präsidenten übersteigen und den Bischöfen nicht tragbar erschienen". Er habe "offenbar zu hoch gepokert", schreibt die Zeitung.

Für die Universität in Eichstätt ist die jüngste Entwicklung ein weiterer Akt in einem scheinbar nicht enden wollenden Desaster. Erst im Frühjahr 2008 hatte der Hochschulrat den Wirtschaftsexperten Ulrich Hemel als Uni-Präsidenten gewählt. Diese Wahlwurde aber vom Eichstätter Bischof Gregor Hanke gekippt.

Der neue Kandidat war am 6. Mai vom Hochschulrat mit 13 von 16 Stimmen gewählt worden und hatte die Wahl umgehend angenommen. Der gebürtige Oberfranke Hütter ist derzeit an der Duke University in Durham/USA tätig.

Zum Schutz der Universität konnte der Träger die von Hütter verlangten persönlichen Konditionen nicht akzeptieren, hieß es am Montag. Sie hätten massive Auswirkungen auf die finanziellen Ressourcen der gesamten Universität gezeitigt. Der Träger war nicht bereit, die daraus folgenden Einschränkungen für Wissenschaft und Lehre in anderen Bereichen der Hochschule hinzunehmen. Zudem hätten eindeutige hochschulrechtliche Vorgaben nicht eingehalten werden können.

Nach der rechtlichen Situation ist nun eine Neuwahl des Präsidenten erforderlich. Bis zu diesem Wahlverfahren muss die Position erneut interimistisch besetzt werden. Der Hochschulrat als das Wahlgremium wird die eingetretene Sachlage in einer Sitzung am 4. Juni 2009 erörtern.
25.05.09
Neumarkt: Erneutes Desaster
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