"Dumpinglöhne melden"
NEUMARKT. Dumpinglöhnen auf der Spur: Fünf Wochen vor der Bundestagswahl wollen die Gewerkschaften
ver.di und NGG eine Bestandsaufnahme der Einkommenssituation im Landkreis Neumarkt durchführen.
Im Fokus dabei: die Niedriglöhne. Im Landkreis Neumarkt sind nach Angaben von
ver.di und Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mehr als 460 Erwerbstätige trotz ihrer Arbeit auf staatliche Zuschüsse angewiesen. "Die sogenannten
Aufstocker können von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht leben. Schuld daran sind häufig Niedriglöhne von 5,50 Euro oder weniger", sagt Alexander Gröbner. Für den Geschäftsführer des
ver.di-Bezirks Oberpfalz ist es "ein unhaltbarer Zustand, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf Geld aus dem Hartz-IV-Topf angewiesen sind".
"Wir wollen wissen, wie gut oder wie schlecht Chefs aus dem Kreis Neumarkt in der Oberpfalz bezahlen", sagt Regina Schleser von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die Geschäftsführerin der NGG-Region Nürnberg-Fürth kündigte ein bundesweites "Niedriglohn-Barometer" an. Für dessen Ausschlag nach unten seien auch im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz gezahlte Dumpinglöhne entscheidend. "Gerade Frauen verdienen oft extrem wenig", so Schleser. Friseurinnen, Kellnerinnen oder Verkäuferinnen in Bäckereien würden häufig im unteren Lohnspektrum arbeiten.
Die Gewerkschaften
ver.di und NGG wollen für einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde eintreten. Sie appellierten an Beschäftigte im Kreis Neumarkt, im
Internet Dumpinglöhne zu melden. Betroffene können sich auch direkt an den
ver.di-Bezirk Oberpfalz unter Telefon 0941/460240 oder an die NGG-Region Nürnberg-Fürth unter Telefon 0911/209012 wenden.
19.08.09
Neumarkt: "Dumpinglöhne melden"