"Anlage rechnet sich"

Landrat soll helfen

NEUMARKT. Am Morgen nach der Stadtratssitzung bat der Verein "Energie für Neumarkt" im Kampf gegen das geplante Biomasseheizkraftwerk den Neumarkter Landrat um Hilfe.

Vorstand Michael Vogel und zwei stellvertretende Vorsitzende des Vereins legten in einem Schreiben an Landrat Löhner Widerspruch gegen die "Erweiterung des Geltungsbereichs für die Bebauungsplanaufstellung" und die Änderung des Flächennutzungsplans ein.

"Gestützt auf gesetzliche Vorgaben und diesbezügliche bayerische Verwaltungsvorschriften" ersuche man den Landrat, das Projekt zu prüfen und "bei Verfehlungen aufzuheben bzw. abzulehnen".
NEUMARKT. "Unprofessionelle Arbeit" wurde OB Thomas Thumann bei den Planungen zum Biomasseheizkraftwerk von der CSU vorgeworfen.

Mehrere Stadträte der CSU rügten in der Sitzung die immer wieder auftretenden Verzögerungen. Jedesmal werde ein "Stück nachgeschoben", sagte der Namensvetter des Oberbürgermeisters, CSU-Stadtrat Werner Thumann, als es im Gremium um das Bauleitplanverfahren "Sondergebiet Biomassegheizkraftwerk" ging.

Der Oberbürgermeister wies den Vorwurf entschieden zurück und beklagte seinerseits, daß man nicht jedesmal bei dieser Frage von vorne anfangen soll.

Hier waren eher die Stadträte der Freien Liste Zukunft angesprochen, von denen Hans-Jürgen Madeisky dann auch prompt erklärte, er habe in seiner langen Zeit als Stadtrat "noch nie" eine solche "Sorglosigkeit und Oberflächlichkeit" bei "derart massiven Ausgaben" gesehen. Das geplante Kraftwerk sei keinesfalls ein Schnäppchen. Schließlich sei seit der Fertigstellung einer derartigen Anlage in Pfaffenhofen keine weitere mehr gebaut worden.

Ein sichtlich genervter Oberbürgermeister forderte Madeisky dann auf, seine "auf Behauptungen und Annahmen beruhenden" Sorgen schriftlich einzureichen, dann werde er von der Verwaltung ausführlich Antwort erhalten.

Thomas Thumann wies erneut darauf hin, daß er und auch Stadtwerke-Chef Manfred Tylla vehement an der Weiterentwicklung des Projekts arbeiten - "und wenn tausend Mal was anderes erzählt wird, stimmte es dennoch nicht". Die geplante Anlage rechne sich, sagte Thumann, der allerdings auch zugab, daß dies mit jedem Jahr Verzögerung weniger werde - und dies sei nicht zuletzt auf die "Blockade" von verschiedenen Seite zurückzuführen.

Den Kritikern der Anlage schrieb er "ins Stammbuch", daß die Erzeugung von Bio-Strom für die Stadtwerke wichtig sei, da die sonst den notwendigen Anteil von 20 Prozent bei anderen Herstellern sündhaft teuer dazukaufen müßten.

UPW-Fraktions-Chef Dr. Werner Mümmerl war auf Seite des Oberbürgermeisters und appellierte an die Stadträte, in der Frage Biomasseheizkraftwerk "nicht jedes Mal einen neuen Grundsatzbeschluß" anzustreben.
30.10.09
Neumarkt: "Anlage rechnet sich"
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