"Auch im Kleinen"


Die derzeit größte Solaranlage Neumarkts auf dem Dach des
Bauhofs.


Die Stadtwerke bauen ihr neues Verwaltungsgebäude als
"Netto-Plus-Haus".


Abwärme und gereinigtes Wasser der Kläranlage werden für die
Stadtgärnterei genutzt.
NEUMARKT. Die Stadt Neumarkt will unabhängiger von Strom- und Energielieferanten werden - OB Thumann stellte eine vorläufige Bilanz vor.

"Klimaschutz und Nachhaltigkeit zeigen sich bei der Stadt Neumarkt in vielerlei Facetten", erläutert Oberbürgermeister Thomas Thumann die unterschiedlichen Wirkungsfelder. "So haben wir zum Beispiel Erdgasfahrzeuge im Einsatz und wir regeln über die intelligente Gebäudeleittechnik die Heizung zahlreicher städtischer Gebäude und sparen so CO2 ein". Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Maßnahmen, die "manchmal auch im Kleinen" dafür sorgen, dass die Stadt mit ihren Ressourcen sparsam umgeht, CO2 einspart und dadurch Klimaschutz betreibt.

Bestes Beispiel sei der Bauhof. Dort sei bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt. So unterstützten Röhrenkollektoren auf dem Dach des Verbindungsbaus zwischen Verwaltung und Werkstatt die Warmwassererzeugung. Die Ersparnis pro Jahr liege bei rund 20.000 Kilowattstunden.

Auch bei der Fahrzeugwäsche achte man bei der Stadt im Bauhof darauf, nicht unnötig Trinkwasser zu vergeuden. Das für die Fahrzeugwäsche benutzte Wasser werde daher über eine biologische Wasseraufbereitungsanlage gereinigt und wieder verwendet. So entstehe ein Kreislauf, der rund 60 Prozent weniger Frischwasser verbrauche.

Auch die Kläranlage werde "ökologisch bestens genutzt". Das geklärte Wasser diene zum Beispiel der Stadtgärtnerei zum Gießen städtischer Bäume und Anlagen. Dadurch würden jährlich über 1000 Kubikmeter Trinkwasser gespart. Und selbst die Abwärme der Kläranlage diene der Stadtgärtnerei. Dazu wurde eigens eine Fernwärmeleitung gebaut. Die Versorgung der Gewächshäuser mit Wärme erfolge dabei über bestehende BHKW-Anlagen von der Energiezentrale der städtischen Kläranlage aus. Die erzeugte Wärmemenge beträgt rund 150.000 Kilowattstunden im Jahr.

In diesem Jahr hinzugekommen sei die Nutzung des städtischen Bauhofs als Standort für Photovoltaikanlagen. So wurde heuer auf dem Werkstattgebäude und der Streuguthalle eine Photovoltaikanlage installiert, die als Bürgersolaranlage dient. Sie ist die derzeit größte Photovoltaikanlage in der Stadt. 480 Kilowatt Peak sind als Nennleistung installiert und es werden pro Jahr rund 400.000 Kilowatt Stunden Strom erzeugt.

Auch auf der erst vor wenigen Wochen eingeweihten neuen Lagerhalle im vorderen Bereich des Bauhofes entsteht eine weitere Photovoltaikanlage. Sie wird derzeit errichtet, wobei rund 80 Kilowatt Peak an Nennleistung installiert werden, die pro Jahr rund 70.000 Kilowatt Stunden Strom erzeugen wird. "Alles in allem eine Vielzahl auch kleinerer Maßnahmen, die insgesamt aber schon dafür sorgen, dass wir hinsichtlich Energiebilanz und Klima schonendem Umgang mit den Ressourcen auf vielen Feldern aktiv unterwegs sind", findet Oberbürgermeister Thumann. "Und das wird fortgeführt und auf weitere Bereiche ausgeweitet".

Derzeit läuft für rund vier Millionen Euro der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes für die Stadtwerke, das als so genanntes "Netto-Plus-Haus" geplant ist. Zudem soll auf der bereits errichteten Logistikhalle der Stadtwerke eine Photovoltaikanlage entstehen. Und vor wenigen Tagen wurde das Konzept für eine großflächige Photovoltaikanlage entlang der Bahn am Bahndamm bei Pölling vorgestellt.

Schon für das nächste Jahr plane die Stadt die Errichtung mehrerer Miniblockheizkraftwerke in verschiedenen Gebieten der Stadt. Ziel aller dieser Maßnahmen sei es, wie mit der geplanten Biomasseheizkraftanlage auch, unabhängiger von den Strom- und Energielieferanten zu werden, zum Klimaschutz beizutragen und den Ausstoß von CO2 zu verringern.

Den Weg zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschreite die Stadt schon seit einigen Jahren, hieß es. "Mit dem Beitritt zum Klimabündnis im Jahr 2007, der Gründung des Klimaforums 2008 und der Unterzeichnung des Konvents der Bürgermeister in Brüssel im Februar hat die Stadt deutlich gemacht, dass sie es mit den Klimaschutzzielen ernst meint", stellt Oberbürgermeister Thumann heraus. In dem Zusammenhang sei auch "das große Engagement" von Klimaschutzreferentin Bürgermeisterin Ruth Dorner zu nennen, die auf vielfältige Weise dieses Thema mit voran bringe.

Als weitere Schritte sind die Erstellung eines Energienutzungsplans und eines Klimaschutzfahrplans zu sehen, die vor wenigen Tagen im Stadtrat vorgestellt wurden und zur Diskussion in die Fraktionen verwiesen sind. Besonders das nächstes Jahr startende Klimaschutzförderprogramm soll für Investitionen im Bereich Klimaschutz bei Gebäudebesitzern in der Stadt sorgen.
02.12.09
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