"Auslieferung stockt"

NEUMARKT. Statt der groß versprochenen nagelneuen S-Bahn-Züge werden auf der Strecke Nürnberg-Neumarkt zuerst einmal alte Zug-Garnituren rollen.

Wegen Verzögerungen bei der Zulassung von Bombardier-Zügen der Baureihe 442 ("Talent 2") ist der termingerechte Einsatz der neuen Züge in Nürnberg fraglich, hieß es am Dienstag von der Bahn. Entgegen der ursprünglichen Planungen seien die Fahrzeuge nach wie vor nicht zugelassen.

Die Schulungen und Probefahrten können deshalb nur verzögert stattfinden. Die Bahn rechnet damit, dass der Einsatz bei der S-Bahn Nürnberg zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 nicht mehr zu schaffen ist und plant daher einen Ersatzverkehr.

Man arbeite sehr intensiv an der Zulassung der Fahrzeuge, sagte Bombardier-Chef Dr. Klaus Baur, der sich für die Verzögerungen entschuldigte. Die Planungen von Bombardier sähen vor, dass die Flotte bis zum Dezember die Zulassung für den Fahrgastbetrieb erhält und anschließend für den Fahrgastbetrieb zur Verfügung steht.

Mit "herkömmlichen" Lokomotiven und Reisezugwagen, die man aus anderen Regionen beschaffen konnte, sei es gelungen, ein Ersatzkonzept aufzustellen, sagte Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern. "Die Ausweitung der S-Bahnverkehre im Dezember ist gewährleistet", sagte er.

32 Lokomotiven und 82 Reisezugwagen hat DB Regio Bayern ausgeliehen. Damit könne der neue Fahrplan der S-Bahn wie vorgesehen und von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft beauftragt, gefahren werden. Diese Fahrzeuge würden übergangsweise eingesetzt, bis die 42 neuen Bombardier-Züge zur Verfügung stehen.

Die Zulassung und der stabile Betrieb der neuen Fahrzeuge seien die wesentliche Voraussetzung für die noch ausstehende Vorbereitung und Schulung von DB-Lokführern und Werkstattmitarbeitern, hieß es. Für das Ersatzkonzept benötige die Bahn zusätzlich 35 Mitarbeiter im Zugbegleitdienst und 25 Mitarbeiter in den Werkstätten.

Im Vergleich zum heutigen Regionalzugverkehr wird das Angebot auf der künftigen Linie S 1 Bamberg-Hartmannshof um rund 20 Prozent aufgestockt. 50 bis 70 Prozent mehr Züge verkehren auf den neuen S-Bahn-Strecken S 3 Nürnberg–Neumarkt und S 4 Nürnberg–Ansbach.

Diese zusätzlichen Züge fahren vor allem in der Nebenverkehrszeit und am Wochenende und belaufen sich auf insgesamt 1,4 Millionen Zugkilometer im Jahr, hieß es. Das Nürnberger S-Bahnnetz wächst mit dem Ausbau von Strecken und Stationen auf das Dreifache: Künftig verbindet die S-Bahn auf 224 Kilometern 80 Stationen in der Metropolregion.
03.08.10
Neumarkt: "Auslieferung stockt"
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