"Unterdurchschnittliche Ernte"

NEUMARKT. Schlechte Aussichten bei den Bauern: Derzeitig behindert der Regen die laufende Weizen-Ernte sehr stark, heißt es vom BBV.

Das Jahr 2010 ist bisher geprägt von Extremen: Erst Kälte und Nässe, anschließend Hitze und Trockenheit. Regional musste mit umfangreichen Hagelschäden und Starkregen-Ereignissen gekämpft werden. Aktuell macht das unbeständige Wetter und der ergiebige Regen der Land-wirtschaft schwer zu schaffen.

Die bisherigen Ernteumfragen des Bayerischen Bauernverbandes bestätigen, dass die Getreide-Ernte im Bezug auf die Mengen unterdurchschnittlich ausfallen wird. Teilweise werden Ertragseinbußen bis 30 Prozent gemeldet. Durch den ungünstigen Vegetationsverlauf und die unbeständige Witterung leiden auch die Qualitäten beim Getreide. Sollte das Regenwetter weiter anhalten, so sind auch Auswuchsschäden beim Getreide zu befürchten. Die Bauern hoffen für die nächste Woche auf schönes Wetter, das auch mehrere Tage anhält. Die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln ist aber nicht gefährdet, hieß es.

Derzeitig behindere der Regen die laufende Weizen-Ernte sehr stark. Die Getreidebauern nutzen bereits kurze niederschlagsfreie Zeiten für die Erntearbeiten. Hierbei müssen die Weizenkörner mit über 20 Prozent Feuchtegehalt zur Lagerfähigkeit auf 13 Prozent getrocknet werden. Dies verursacht für die Bauern zusätzliche Kosten.

Erntemengen und Qualität haben einen erheblichen Einfluss auf die Preisbildung. Nach der aktuellen Preisentwicklung zeichnet sich ein Anstieg der Getreidepreise ab. Dies sei dringend notwendig, da in den letzten zwei Jahren ein historischer Tiefstand mit Getreidepreis-Senkungen von teilweise 60 Prozent entstand. Um kostendeckend zu wirtschaften, brauchen die Bauern dringend bessere Erzeugerpreise bei allen Produkten, sagte Karl Wimmer, Pressesprecher des Bayerischen Bauernverbandes.

Steigende Getreidepreise hätten nur einen geringen Anteil am Brotpreis, hieß es vom Bauernverband. Zum Beispiel bei einer Semmel beträgt der Preisanteil Getreide nur 0,6 Cent. Deshalb würde sich bei einer Verdoppelung des Getreidepreises der Kostenanteil an einer Semmel nur um weniger als 1 Cent erhöhen, erklärte Wimmer. Steigende Erzeugerpreise seien für die Bauern dringend notwendig, haben aber äußerst geringe Auswirkungen auf die Verbraucherpreise.
06.08.10
Neumarkt: "Unterdurchschnittliche Ernte"
Telefon Redaktion


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