Zweites Herzkatheterlabor


Das Klinikum Neumarkt nimmt ein zweites Herzkatheterlabor in Betrieb. Am Mittwoch wurde die neue Anlage auch Landrat Albert Löhner vorgestellt.

NEUMARKT. Nachdem vor fünf Jahren das erste Herzkatheterlabor am Neumarkter Klinikum installiert worden ist, konnte jetzt das zweite Labor mit erweiterten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in Betrieb genommen werden.

Das Klinikum Neumarkt

ist ein Schwerpunktkrankenhaus der Versorgungsstufe II mit 429 Planbetten und acht Behandlungsplätzen für eine Tagesklinik für Schmerztherapie sowie Lehrkrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Das Klinikum versorgt in 13 Hauptabteilungen, vier Organzentren, einer Belegabteilung, einer Tagesklinik für Schmerztherapie und zusammen mit mehreren Kooperationspartnern über 20.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten pro Jahr.
Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind deutschlandweit noch immer im Vormarsch. Es wird prognostiziert, dass der akute Herzinfarkt, die Durchblutungsstörungen an den Beinen und der akute Schlaganfall weiter drastisch zunehmen. Zur Behandlungstherapie all dieser Erkrankungen könnten häufig Kathetertechniken angewendet werden und dadurch größere Operationen wie zum Beispiel eine Bypassanlage am Herzen verhindert werden.

Am Klinikum Neumarkt wurde bereits im April 2005 eine Röntgengroßanlage (Katheterlabor) zur Behandlung des Herzinfarktes und der Angina pectoris (Durchblutungsstörung, Schmerz am Herzen) eingerichtet. Bereits nach kürzester Zeit war diese Anlage ausgelastet. Der zunehmende Bedarf durch die alternde Gesellschaft und der zunehmenden Herz-Kreislauferkrankungen zeigte, dass vorhandene Kapazitätsengpässe nur durch eine zweite Anlage beseitigt werden konnten.

Die neue Anlage, die durch das Team der Medizinischen Klinik I unter Leitung von Priv. Doz. Dr. Peter-Hubert Grewe betrieben wird, konnte nun in Betrieb genommen werden. Bei dieser Anlage handelt es sich um eine sogenannte Multifunktionsanlage. Es können nicht nur Katheterverfahren am Herzen, sondern auch an der Halsschlagader, Nierenarterien sowie Becken-Bein-Arterien durchgeführt werden. Die Implantation von Herzschrittmachern und die Kathetertherapie von komplexen Herzrhythmusstörungen werden gleichfalls mit diesem Gerät durchgeführt.

Diese zweite Röntgengroßanlage bildet den Kernbaustein eines sogenannten Hybrid-OP. In einem derartigen hochmodernen Operationssaal können fach- und technikübergreifende Behandlungen durchgeführt werden. In einem Hybrid-OP können sinnvoll unterschiedliche Operationsverfahren kombiniert werden. So kann der Kardiologe (Internist mit Schwerpunkt Herz) in Teamarbeit mit einem Herzchirurgen über Kathetertechniken Herzklappen implantieren, ohne den Brustkorb dafür öffnen zu müssen (endovaskulärer Herzklappenersatz).

Darüber hinaus können in diesem Hybrid-OP Gefäßchirurgen und Angiologen (Internist mit Schwerpunkt Blutgefäße) kombinierte hochmoderne Eingriffe durchführen, um das Operationstrauma zu minimieren. Mit der Einführung dieser Technologie ist das Klinikum Neumarkt jetzt im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin auf technisch neuestem Stande und für die Zukunft bestens aufgestellt, hieß es am Mittwoch.

Die Umbaumaßnahmen für die zweite Anlage begannen im Februar. Ende Mai wurde der umgebaute Bereich an den Gerätehersteller zur Installation übergeben. Nach dem Einbau der Anlage und den notwendigen Abnahmen konnten dann im Juni die ersten Patienten behandelt werden.

Vorstand Peter Weymayr wie darauf hin, dass die Investition in einer Größenordnung von 1,4 Millionen Euro durch einen Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II des Bundes über 280.000 Euro unterstützt wurde.
18.08.10
Neumarkt: Zweites Herzkatheterlabor
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