Wieder Klassen-Primus
NEUMARKT. Trotz heftigem Wintereinbruch stieg die Arbeitslosenquote im stark vom Bau abhängigen Landkreis Neumarkt im Dezember nur auf 2,4 Prozent.
"Damit herrscht immer noch Vollbeschäftigung im Neumarkter Agenturbezirk", hieß es dazu am Dienstag vom Regensburger Arbeitsamt bei der Vorstellung der Dezember-Zahlen. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neumarkt ist von 2,1 im November auf 2,4 gestiegen, liegt aber um 0,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
1.645 Menschen im Landkreis sind arbeitslos. Das sind 563 Menschen oder 25,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet haben sich im Berichtsmonat 707 Männer und Frauen. Das sind 39 Zugänge oder 5,2 Prozent weniger als Ende letzten Jahres. Dem gegenüber stehen 495 Abmeldungen. Das sind 147 Abgänge oder 22,9 Prozent weniger als Dezember 2009.
Auch die Jahresbilanz bei den gemeldeten Stellen könne sich sehen lassen. So haben die Neumarkter Arbeitgeber im Dezember 208 neue Stellenangebote gemeldet. Das sind allerdings zwölf Offerten oder 5,5 Prozent weniger als im Dezember 2009. Seit Jahresbeginn ergibt sich mit 2.959 Ausschreibungen einen deutliches Plus von 775 Offerten oder 35,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Bestand führen die Neumarkter zum Jahresende 418 offene Stellen. Damit stehen potentiellen Bewerbern 113 Angebote oder 37,0 Prozent mehr zur Wahl als Dezember 2009.
Im Dezember 2010 waren im gesamten Agenturbezirk Regensburg 9.620 Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Zuwachs um 598 Antragsteller oder 6,6 Prozent. Gegenüber Dezember 2009 sind das allerdings 2.462 Personen oder 20,4 Prozent weniger. Im Jahresdurchschnitt 2010 lag der Bestand an Arbeitslosen bei rund 11.200 Personen.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,3 Prozent exakt 0,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahresmonat. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember war saisonbedingt zu erwarten, hieß es dazu vom Arbeitsamt. Bemerkenswert sei, dass der Anstieg trotz des sehr frühen und harten Wintereinbruchs äußerst moderat ausgefallen ist. Dies zeige nach Meinung der Behörde, dass die Konjunktur "inzwischen auf solidem Fundament" stehe.
Erfreulich sei auch, dass die Baubetriebe in deutlich stärkerem Maß als in den zurückliegenden Jahren Saison-Kurzarbeitergeld nutzen. So würden sie ihre Beschäftigten im Betrieb halten und nicht das Risiko tragen, Fachkräfte zu verlieren.
Die Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt sei positiv, trotzdem gäbe es nicht nur Gewinner: Immer noch können die älteren Bewerber von 50 bis 65 Jahren nur wenig von der starken Nachfrage an Arbeitskräften profitieren. Ihr Bestand liegt derzeit bei 3.506 Männern und Frauen und umfasst damit 36,4 Prozent aller arbeitslos gemeldeten Personen. Das sind 171 Antragsteller oder 5,1 Prozent mehr als im Vormonat.
Noch kritischer sieht es in der Altersgruppe 55 bis 65 Jahren aus. Deren Bestand beträgt 2.265 Arbeitslose und ist damit um 102 Personen oder 4,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Noch gravierender kommt diese Altersgruppe im Vergleich zu Dezember 2009 weg. Seither ist deren Bestand um 169 Menschen oder 8,1 Prozent gewachsen.
Bei den jungen Leuten dagegen herrscht nach Meinung des Arbeitsamtes nach wie vor kein Grund zur Sorge. 761 Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren waren im Dezember arbeitslos. Das sind gegenüber dem Vorjahresmonat 433 Antragsteller oder 36,3 Prozent weniger. Ihr Anteil am Bestand liegt bei 7,9 Prozent. Noch weniger von Arbeitslosigkeit betroffen sind die jungen Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Ganze 126 Personen in diesem Alter stehen derzeit dem Arbeits- oder dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung.
Die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk Regensburg betrug im Dezember 3,3 Prozent. Bei den 15 bis 25-jährigen Leuten beträgt die Arbeitslosenquote 2,1 Prozent. Noch weniger von Arbeitslosigkeit betroffen ist die Gruppe im Alter von 15 bis 20 Jahren. Deren Quote liegt mit 1,0 Prozent im Berichtsmonat 0,7 Prozentpunkte unter Vorjahreswert.
Von der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) werden im Berichtsmonat 15.370 Personen erfasst und damit 15,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote liegt aktuell bei 5,2 Prozent, im Vorjahr waren es noch 6,1 Prozent. Im Rahmen der Unterbeschäftigung sind alle diejenigen erfasst, die im Sinne des Sozialgesetzbuches nicht als arbeitslos gelten oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Dazu gehören beispielsweise Personen, die sich in Weiterbildung oder Alterszeit befinden aber auch Selbständige, die Existenzgründerzuschuss erhalten.
04.01.11
Neumarkt: Wieder Klassen-Primus