"Wenn die Schulter schmerzt"

NEUMARKT. Am Dienstag befasst sich das Gesundheitsforum am Klinikum mit dem Thema "Wenn die Schulter schmerzt – operative Möglichkeiten und optimale Schmerztherapieverfahren bei Schultereingriffen".

Der Alltag stellt hohe Anforderungen an das Schultergelenk. Man braucht eine frei bewegliche Schulter, um Arbeiten über Kopf, vor oder hinter dem Körper durchführen zu können. Die besondere Anatomie der Schulter ermöglicht einen großen Bewegungsspielraum. Lediglich Weichteile, also Muskeln, Sehnen und Bänder halten den großen Oberarmkopf in der kleinen Gelenkpfanne. Diese Komplexität hat jedoch ihren Preis. Der Vorteil der hervorragenden Beweglichkeit geht zu Lasten der Gelenkstabilität. Nicht selten kommt es unter dem engen Schulterdach zu Entzündungen des Schleimbeutels und einem zunehmenden Sehnenverschleiß. Dies kann mit sehr unangenehmen Schmerzen einhergehen, die nachts nicht schlafen lassen und die Überkopftätigkeit beeinträchtigen.

Früher galten Schulteroperationen als risikoreich und wenig erfolgversprechend. Dank der Entwicklung moderner Operationsverfahren können erforderliche Eingriffe heute sehr schonend erfolgen. Insbesondere der rasanten Entwicklung der minimal-invasiven Schulter-Arthroskopie ist es zu verdanken, dass ein Großteil der Operationen nur durch winzige Hautschnitte durchgeführt werden können.

Im Gegensatz zum Hüft- oder Kniegelenk ist das Schultergelenk deutlich seltener von einem Verschleiß (Arthrose) betroffen. Heutzutage stehen zahlreiche ausgereifte Endoprothesen zur Verfügung, die eine individuelle Versorgung ermöglichen.

Mit der Einführung moderner Schmerztherapieverfahren durch die Anästhesie wurde eine wichtige Basis für die moderne Schulterchirurgie entwickelt. Das Innere des Schultergelenkes ist wegen seiner vielfältigen Aufgaben und seiner großen Beweglichkeit mit sehr vielen Nervenstrukturen überzogen, woraus sich die große Schmerzhaftigkeit bei Schulterproblemen, aber auch die Schmerzen nach einem Eingriff erklären.

Neben der Einführung der endoskopischen Eingriffe auf der operativen Seite wurden für die Ausschaltung der Schmerzleitung zum Gehirn Nervenblockaden entwickelt, die heute zum Standard jeder Operation an der Schulter gehören. Dazu werden die Nerven mittels Ultraschall und Elektrostimulation vor der Operation identifiziert und unter Sicht die Injektion des örtlichen Betäubungsmittels durchgeführt. Die Durchführung der Nervenblockade ist durch die Ultraschalldarstellung für die Patienten sehr angenehm und sicher.

Mit der Einlage von Mikrokathetern an die Nerven gelingt es, nicht nur für die Operation, sondern auch für die folgenden Tage nach dem Eingriff kontinuierlich Schmerzmittel an die Nerven zu geben. Das Ergebnis ist eine lang andauernde Schmerzfreiheit und schnelle Mobilisierung des Patienten. Darüber hinaus gelingt es über die Schmerzkatheter, frühzeitig mit der Bewegungstherapie am Schultergelenk zu beginnen und so die Heilung nach dem Eingriff zu fördern.

Die moderne Schulterchirurgie gilt als ein exzellentes Beispiel für die erfolgreiche wissenschaftliche und klinische Zusammenarbeit der orthopädischen Chirurgie und der Anästhesie. Durch die gemeinsame Entwicklung der heute etablierten Verfahren können für die vielen Patienten mit Schmerzen an der Schulter erfolgreiche operative Behandlungswege angeboten werden.

Es besteht natürlich die Gelegenheit, nach den Vorträgen gezielte Fragen an die Referenten zu stellen. Diese sind Dr. Markus Pfeiffer, niedergelassener Facharzt für Orthopädie in Amberg, und Priv. Doz. Dr. med. Ulrich Schwemmer, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Neumarkt.

Beginn der Veranstaltung ist am Dienstag um 18.30 Uhr im Schul- und Studienzentrum am Klinikum Neumarkt, Klägerweg 1. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenlos.
10.01.11
Neumarkt: "Wenn die Schulter schmerzt"
Telefon Redaktion


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