"Keine Larifari-Beteiligung"

NEUMARKT. Die SPD-Kreistagsfraktionn befürchtet durch eine bevorstehende "Berufsschulreform" wesentliche Verschlechterungen für viele Schüler.

In einem Schreiben an Landrat Albert Löhner beantragt die Fraktion die umgehende Behandlung der "Berufsschulreform 2011" im Kreistag. Das Gremium müsse über Ziele, Struktur und Ausmaß der vorgesehenen Änderungen im Berufsschulwesen sowie den absehbaren Auswirkungen auf die Berufsschule Neumarkt, die Auszubildenden im Landkreis sowie die lokale Wirtschaft informiert werden. Oberstudiendirektor Albert Hierl, Schüler- und Elternvertreter der Schule, Handwerkskammer sowie die IHK sollen um entsprechende Stellungnahmen vor dem Kreistag gebeten und zur Sitzung eingelden werden.

Man habe den "begründeten Eindruck", dass die vorgesehene "Reform möglichst geräuschlos vorbereitet und umgesetzt werden soll", heißt es in dem Schreiben der SPD. Man wolle aber eine "öffentliche Diskussion der Thematik im höchsten politischen Organ des Landkreises" und keine "Larifari-Beteiligung" auf der Ebene der Verwaltungen. Schließlich gehe es um die "Lebens- und Ausbildungsbedingungen unserer jungen Leute über lange Zeiträume".

Mit Beginn des Schuljahrs 2011/12 will die Regierung der Oberpfalz eine Neuordnung des Berufsschulwesens in die Wege leiten. Ziel sei die Konzentration einzelner Berufszweige auf bestimmte Standorte und die Neuorganisation der Beschulung vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen in der Oberpfalz.

Im Dezember 2010 sollten die Landkreise als Sachaufwandsträger sowie die Innungen und Kammern von den Plänen unterrichtet werden. Bis Ende Februar 2011 sollen sich alle Beteiligten – somit auch der Landkreis Neumarkt als Sachaufwandsträger der Berufsschulen – im Anhörungs- und Beteiligungsverfahren zu den vorgesehenen Änderungen äußern, heißt es von der SPD.

Geplant sei im Wesentlichen die Konzentration bestimmter Berufszweige auf die jeweiligen "Kompetenzzentren", wobei in Neumarkt der Bereich Bau sinnvoller Weise gestärkt werden soll.

Demgegenüber sollen aber viele Auszubildende ihre berufliche Beschulung weitab der Heimat erfahren und damit "wesentliche Verschlechterungen" in Kauf nehmen. "Es kann auch nicht angehen, dass das Kultusministerium durch die strikte Konzentration der Beschulung in sogenannte Kompetenzzentren Lehrer und damit Kosten in erheblicher Größenordnung einspart und demgegenüber der Landkreis als Sachaufwandsträger erhebliche Mehrkosten für Fahrten zu den Zentren mit Übernachtungskosten zu tragen hätte", heißt es in dem Schreiben.
19.01.11
Neumarkt: "Keine Larifari-Beteiligung"
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