Vor dem Kanzleramt


Ein Teil der Neumarkter Landwirte vor dem Kanzleramt


Die Landwirte trafen sich zum "Bauernfrühstück"
NEUMARKT. Zusammen mit vielen Kollegen aus ganz Deutschland trafen sich knapp 40 Neumarkter Landwirte am Donnerstag zum "Bauernfrühstück" vor dem Kanzleramt.

Nach elf Tagen Fahrt durch ganz Deutschland war die Bauern-Sternfahrt "Auf dem Weg für unsere bäuerliche Zukunft" (wir berichteten mehrfach) am Donnerstag in Berlin angekommen.

Die Bauern aus dem Allgäu, aus Ostfriesland, Hessen und Mecklenburg haben als Bauernsternfahrer mehr als 1500 Kilometer zurückgelegt und über 50 Veranstaltungen, Kundgebungen sowie Aktionen im Rahmen der Kampagne "Meine Landwirtschaft" durchgeführt.

Die Sternfahrt endete um 10 Uhr mit einer "Bauerntafel" vor dem Bundeskanzleramt in Berlin, zu der die Veranstalter die Bundeskanzlerin und alle Berliner eingeladen haben. Gemeinsam sollten die nötigen Weichenstellungen für eine bessere Agrarpolitik im Sinne von Bauern und Verbrauchern diskutiert werden.

Gemeinsam mit dem BDM engagiert sich ein breites Bündnis von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Verbänden  für eine Wende hin zu einer zukunftsfähigen bäuerlichen und nachhaltigen Landwirtschaft, hieß es. Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), fordert ein Umdenken in der Agrarpolitik: "Wir streiten für faire Preise und für politische Rahmenbedingungen, die das ermöglichen", so Schaber.

Hier liege der Schlüssel für eine Agrarpolitik, die von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werde. Ohne kostendeckende Preise könnten auch notwendige ökologische Leistungen nicht in dem Maße von den Landwirten erbracht werden, wie sich das Verbraucher und auch die Mehrheit der Bauern selbst wünschen würden.

Massiver Kostendruck und ein Wirtschaften nach dem Prinzip "Wachse oder weiche" führten zu einer Intensivierung und Industrialisierung der Landwirtschaft, die sowohl für die Gesellschaft wie auch für die Bauern negative soziale und ökologische Folgen habe.

"Die Bauern erwarten von der Politik nicht die Festsetzung von Preisen oder einfach nur mehr Geld. Sie erwarten, dass die Politik ihre Möglichkeiten ausschöpft, die Märkte so zu gestalten, dass die Bauern echte Marktteilnehmer mit reellen Vermarktungschancen werden können und so wieder eine sinnvolle Wertschöpfung erzielen können", erklärt Schaber weiter.

"Das wäre der erste Schritt dahin, dass öffentliche Gelder zielgerichtet für die von den Bauern erbrachten gesellschaftlich notwendigen Leistungen wie Klima- und Wasserschutz eingesetzt werden könnten." Bisher profitierten von den staatlichen Zahlungen "vor allem die Konzerne der Ernährungsindustrie".
10.06.11
Neumarkt: Vor dem Kanzleramt
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