Mit Leben erfüllen


Vertreter der Gemeinden trafen sich am Mittwoch in Breitenbrunn

NEUMARKT. Zwölf Gemeinden aus dem Landkreis wollen mit Hilfe der Städtebauförderung der Regierung der Oberpfalz ihre Orte "wieder mit mehr Leben erfüllen" und für den demografischen Wandel fit machen.

Ein Stadtplanungs- und Entwicklungsbüro aus München hat dazu für alle Gemeinden umfangreiche Analysen erstellt und auch bereits konkrete Projekte als Impuls der Ortsentwicklung für die Umsetzung erarbeitet. Im Rathaus in Breitenbrunn besprachen nun die Bürgermeister zusammen mit Leitendem Baudirektor Rudolf Fröschl und Architektin Petra Schober die nächsten Umsetzungsschritte für die einzelnen Projekte, die vom Bau eines Dorfladens über die Gestaltung der Ortseingänge bis hin zur Schaffung von kleinen Wohnungen reichen.

In weiten Teilen Bayerns, so auch im Landkreis Neumarkt, führen das kontinuierlich steigende Durchschnittsalter und die niedrigen Geburtenzahlen sowie die Abwanderung in die Ballungszentren zu bisher ungekannten Veränderungen. Strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft und die Überalterung, besonders in den Ortskernen, haben Auswirkungen auf die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aber auch auf die Strukturen der Städte und Gemeinden. Jüngere Bevölkerungsschichten ziehen überwiegend in Neubaugebiete oder "ganz weg”, hieß es.

Zunehmender Leerstand und Verfall historischer Bausubstanz im Ortskern sei die Folge. Der Ortskern verliere seine traditionellen Funktionen. Der Bezug der Bevölkerung zum alten Dorf oder zum historischen Stadtkern schwinde. Einzelne Quartiere in den Kleinstädten und ganze Dörfer würden zusehends veröden.

Inwieweit kann eine Gemeinde Leerstand erkennen und verhindern? Welche Maßnahmen helfen bereits existierende Leerstände zu bekämpfen? Der Zusammenschluss aus zwölf Gemeinden und Städten aus dem Landkreis Neumarkt hat es sich zum Ziel gesetzt, den bestehenden Gebäudeleerstand zu reduzieren und dem drohenden Leerstand entgegenzuwirken.

Mit Finanzmitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Kleinere Städte und Gemeinden" und mit der fachlichen Betreuung durch ein Stadtplanungsbüro aus München wurden die aktuellen Gebäudeleerstände durch die Kommunen erhoben. In einem nächsten Schritt wurden die Eigentümer der leerstehenden Wohn- und Geschäftshäuser und der Hofstellen angeschrieben und um Auskunft gebeten, inwieweit sie Veränderungen an ihrem Haus vornehmen wollen, ob sie bereit sind, das Haus zu verkaufen oder das Geschäft oder die Wohnung zu vermieten.

Gleichzeitig werden von den Stadtplanern aber auch Handlungsanweisungen zur Stärkung der Ortskerne und der historischen Altstädte erarbeitet. Dabei werden Handlungsfelder wie Einzelhandel und Nahversorgung, Gastro- Hotel- und Tourismusgewerbe, der öffentliche Raum und das Erscheinungsbild der einzelnen Städte und Dörfer betrachtet.

Im Handlungsfeld Bauen und Wohnen müßten neue Wohnformen für eine älter werdende, aber aktiv bleibende Bevölkerung erdacht und umgesetzt werden. Das Wohnen im Ortskern müsse für ältere Menschen und vor allem auch für junge Familien wieder attraktiver werden. Oft fehle es einfach nur an einem guten Beispiel, das Lust auf das Wohnen in der Ortsmitte mache.

Bis Ende 2012 will das Projekt "Neu-Land – Gemeinsam innen stark!" mit den zwölf Teilnehmer-Kommunen Strategien und Handlungsempfehlungen für einen zukunftsorientierten Umgang mit dem Gebäudeleerstand und den vorhandenen Baulandreserven entwickeln.

Beteiligt am Projekt "NeuLand" sind die Orte Berching, Breitenbrunn, Deining, Deusmauer, Dietfurt, Hohenfels, Lauterhofen, Lupburg, Parsberg, Pyrbaum, Seubersdorf, Sulzbürg, Velburg sowie der Landkreis Neumarkt und die Regina GmbH.
19.10.11
Neumarkt: Mit Leben erfüllen
Telefon Redaktion


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