"Stärkere Vernetzung"


Das Sprechergremium des neuen "Covenant Club Deutschland": Gérard Magnin, Geschäftsführer von Energy Cities, Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister von Heidelberg, Ulrike Janssen Geschäftsführerin des Klimabündnis, Oberbürgermeister Thomas Thumann und der Vorsitzende des Klimabündnisses Joachim Lorenz (v.l.)


CO2 - die Bürgermeister zeigen in Heidelberg originell, was es
einzusparen gilt - die Neumarkter Delegation steht übrigens in
der "2" (klicken Sie auf das Foto)
NEUMARKT. Beim "Konvent der Bürgermeister", einer bundesweiten Konferenz in Heidelberg mit 50 Kommunen, wurde OB Thomas Thumann zu einem der Sprecher gewählt.

Nachdem neumarktonline bereits am Mittwoch kurz darüber berichtet hatte (Bericht hier), sprach Thumann am Abend das Thema auch im Stadtrat an. Am Donnerstag wurde Thumanns Wahl zu einem der drei Sprecher in einer Pressemitteilung der Stadt offiziell bestätigt.

Beim "Konvent der Bürgermeister" wurde über gemeinsame Strategien für den Klimaschutz und deren Verzahnung mit der Energiepolitik der Europäischen Union (EU) beraten. Die Konferenzteilnehmer einigten sich auf die Gründung eines "Covenant Club Deutschland", der zu einer stärkeren Vernetzung der Konvent-Kommunen beitragen soll, um gemeinsame Positionen zu erarbeiten und politische Forderungen zu stellen.

Als Sprecher des "Covenant Club Deutschland" wurden gewählt: Joachim Lorenz, Umweltdezernent der Stadt München und Vorsitzender des Klimabündnis, Thomas Thumann, Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz, und Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg.

"Der Ansatz des Sprecherrates war es, dass darin nicht nur große Städte repräsentiert werden sollten, sondern auch die kleineren unter den derzeit 61 Mitgliedern im Netzwerk Covenant Club Deutschland", sagte Neumarkter Oberbürgermeister Thomas Thumann. Dass er dabei einstimmig zu einem der drei Sprecher gewählt worden ist, empfinde er "als große Bestätigung für unsere Stadt Neumarkt und ihr Engagement im Bereich Klimaschutz und Energieeinsparung".

Hinter dem Zusammenschluss stehe der Gedanke, dass Kommunen vereint für die Klimaschutzziele arbeiten. Der "Covenant Club Deutschland" sei dazu ein Schritt, um konzentrierter agieren zu können, und vor allem, um die Belange und die Aufgaben in den Kommunen auf EU-, Bundes- und Landesebene verstärkt verankern und dort auch für Unterstützung, nicht zuletzt finanzielle Unterstützung fordern zu können.

Schließlich werde die Energiewende in den Kommunen stattfinden und "dazu brauchen wir die entsprechende finanzielle Ausstattung von der EU über den Bund bis zu den Ländern", sagte Thumann. Der "Covenant Club Deutschland" sei dabei kein neues Netzwerk, sondern solle die vorhandenen Ansätze bündeln und so vernehmbar in die Politik einbringen. Thumann: "Für mich ist es schon ein erstaunliches Zeichen, dass mit dem Konvent der Bürgermeister erstmals ein Vertrag der EU mit den Kommunen erfolgt ist. Jetzt muss es in dieser Richtung verstärkt weitergehen."

Der "Covenant Club Deutschland" hat zum Ziel, die Städte und Gemeinden besser miteinander zu vernetzen und ihre Aktivitäten auf nationaler und europäischer Ebene verstärkt in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Als Plattform will der Club den Austausch zwischen den Oberbürgermeistern der Städte und den kommunalen Spitzenverbänden, Bundesministerien und der EU verstärken. Nicht nur Konvent-Kommunen können sich im Club einbringen, sondern auch Kommunen, die an einem Beitritt interessiert sind. Neben dem "Covenant Club Deutschland" besteht ein französischer "Covenant Club", der im Jahr 2010 gegründet wurde. Derzeit finden nationale "Covenant Club"-Gründungen in insgesamt zwölf Ländern statt. Sie werden von Energy Cities und dem Klima-Bündnis im Rahmen des EU-Projekts NETCom koordiniert.

Nach dem Auftakt des "Covenant Club Deutschland" in Heidelberg sollen regelmäßig zwei Treffen pro Jahr stattfinden. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Teilnehmern soll zudem per Internet über ein Diskussionsforum ermöglicht werden. Gemeinsam sollen im Club Positionen zur besseren Umsetzung der Ziele und Verpflichtungen des Konvents erarbeitet werden.

Den "Konvent der Bürgermeister" (Covenant of Mayors) hat die Europäische Kommission 2008 ins Leben gerufen, um die Städte im Kampf gegen den Klimawandel stärker zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen der europäischen und der lokalen Ebene zu verbessern. Als Präsident des europäischen Städtenetzwerks Energy Cities hat OB Würzner diesen Gründungsprozess maßgeblich mitgestaltet.

Heidelberg war eine der ersten deutschen Städte, die dem Konvent beigetreten sind. Inzwischen gehören dem europäischen Zusammenschluss fast 3000 Städte an. Die Kommunen des Konvents verpflichten sich in der Beitrittserklärung, bis zum Jahr 2020 ihre CO2-Emissionen durch Energieeffizienzmaßnahmen und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Zudem erklären sie sich bereit, einen Aktionsplan für nachhaltige Energie vorzulegen und an der jährlichen europäischen Konferenz der Bürgermeister für nachhaltige Energie für Europa teilzunehmen.

Unter den Städten waren bei der Konferenz unter anderem Frankfurt, Nürnberg und Freiburg vertreten. EU-Kommissar Günther Oettinger erklärte in einer Videobotschaft an die Konferenzteilnehmer, dass er "den Bürgermeisterkonvent als eine wichtige Grundlage für die gemeinsamen Energiestrategien" sieht. Neben Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner als Präsident des europäischen Städtenetzwerks Energy Cities haben Ulrike Janssen, Geschäftsführerin des Klima-Bündnis und Gérard Magnin, Geschäftsführer von Energy Cities, an der Konferenz teilgenommen.
27.10.11
Neumarkt: "Stärkere Vernetzung"
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