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Richter entscheiden

NEUMARKT. Am Mittwoch geht es bei Pfleiderer wieder einmal um Kopf und Kragen: vor dem Oberlandesgericht wird über das sogenannten Freigabeverfahren verhandelt.

Pressemeldungen, nach denen das Verfahren schon am Dienstag beginnt, widersprach Justiz-Pressesprecher Thomas Koch auf Anfrage von neumarktonline. Das Neumarkter Unternehmen versucht ab Mittwoch-Nachmittag vor Gericht, die Beschlüsse der Hauptversammlung vom Juni letzten Jahres durchzusetzten, gegen die mehrere Aktionäre geklagt hatten (wir berichteten vielfach).

Zwei Gerichte gaben bisher den Aktionären Recht, die sich mit den "Enteignungs"-Beschlüssen nicht abfinden wollten. Jetzt will Pfleiderer vor dem Oberlandesgericht in Nürnberg die mit 88 Prozent Zustimmung beschlossenen Entscheidungen durchzusetzen. 75 Prozent Zustimmung hätte nach Angaben des Konzerns ausgereicht.

Die klagenden Aktionäre und auch die Gerichte waren allerdings der Meinung, daß nicht deutsches, sondern holländisches Recht angewandt werden müsse, weil die Pfleiderer-Hybrid-Anleihe damals von der holländischen Pfleiderer-Tochter herausgegeben worden sei.

Falls Pfleiderer jetzt vor dem Nürnberger Oberlandesgericht - der "letzten Instanz" - mit seinem Antrag scheitert, werden Teile des Sanierungskonzeptes blockiert und damit würde erneut der Pleitegeier seine Kreise über dem Unternehmen ziehen.

Erst kurz vor Weihnachten hatte Pfleiderer durchaus respektable Quartalszahlen vorgelegt (Bericht hier). Kurz vor dem Jahreswechsel gab das Neumarkter Unternehmen außerdem bekannt, daß man die Produktionsstätten in North Carolina/USA für 47,5 Millionen Euro verkauft hat (Bericht hier). Das Nordamerika-Geschäft galt als einer der Hauptpunkte, warum das Unternehmen so in Schieflage geraten ist.

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ISSN 1614-2853 21. Jahrgang

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