Gedanken zum "großen Schweiger"

Von Dekan Monsignore Richard Distler

Bei Jugendlichen hat auch heute die Familie nach wie vor einen hohen Stellenwert. Familie bedeutet Heimat, Vertrautheit, Geborgenheit, Zuwendung, Hilfe und Unterstützung. Viele Kinder und Jugendlichen dürfen dies bei ihren Eltern erfahren. Es sind verantwortliche Eltern, die zu ihren Kindern stehen in guten wie in bösen Tagen.

Einen solch äußerst verantwortlichen und umsichtigen Familienvater feiert die katholische Kirche am 19. März: Es ist das Hochfest des heiligen Josef von Nazareth. Viele Generationen von Männern und Vätern haben seinen Namen getragen und auch heute noch gibt es Josefsvereine, die sich zu Ehren ihres großen Namenspatrons treffen und miteinander feiern.

Der heilige Josef wird als Bräutigam der Gottesmutter Maria verehrt. Nach den Evangelien des Matthäus und des Lukas stammte Josef aus dem Hause und dem Geschlechte des Königs David. Er stellt so das Bindeglied zwischen dem davidischen Königshaus und Jesus, dem Messias dar. So gilt Jesus durch seinen Nähr- und Pflegevater Josef gesetzlich als Nachkomme Davids.

Josef war ein Mann des Glaubens und des Vertrauens. Er steht eher am Rande der Heilsgeschichte und war doch wie Maria Mitwisser der göttlichen Geheimnisse um die Gottesgeburt des Erlösers aus dem Schoß Mariens. Deshalb nennt man ihn auch den "großen Schweiger", der wenig redet, dafür aber sich ganz einfügt in den Plan Gottes. Als liebevoller Gatte der Jungfrau Maria vertritt er für Jesus die Stelle des irdischen Vaters.

Jahrhundertelang und dies wohl auch heute noch gilt der heilige Josef als Vorbild für verantwortliche Vaterschaft. Er steht ganz zu Maria in ihrer schwierigen Situation, die Mutter des Messias zu werden. Er lässt sich ganz ein auf die Weisung des Engels, bricht auf nach Bethlehem, flieht mit der heiligen Familie nach Ägypten und kehrt wieder zurück nach Nazareth. Dort sorgt er in der Zimmermannswerkstatt für den Lebensunterhalt der heiligen Familie. Heilig Land-Pilgern wird dort heute noch das "Haus des Josef" gezeigt.

Das letzte Mal wird Josef noch bei der Osterwallfahrt mit dem zwölfjährigen Jesus nach Jerusalem erwähnt, dann verliert sich seine Spur. Dennoch hat dieser Heilige Zeichen gesetzt. Durch sein Leben zieht sich die Spur des unbegingten Gehorsams gegenüber Gott und die Spur der Verlässlichkeit gegenüber seiner Familie, gegenüber Jesus und Maria. So könnte man auch sagen: Josef, ein Mann, von dem eine Frau nur träumen kann. Josef, ein Vater, den man sich Kindern und Jugendlichen nur wünschen kann.

Die öffentliche Verehrung des heiligen Josef beginnt im Abendland erst im 14./15. Jahrhundert. Im römischen Kalender steht sein Fest seit 1621. Papst Pius IX. hat ihn zum Schutzpatron der Kirche erklärt.

NB.: Am 19.März findet um 19 Uhr zu Ehren des Hl. Josef in der Pfarrkirche Hl. Kreuz ein gemeinsamer festlicher Stadtgottesdienst aller katholischen Pfarreien mit Predigt und Chorgesang statt in Konzelebration der Geistlichen der Stadt.
16.03.12
Neumarkt: Gedanken zum "großen Schweiger"
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