"Nostalgiker einbremsen"


Das Neumarkter Turnerheim in alten Zeiten.


Das Turnerheim der Neuzeit
NEUMARKT. Der im Stadtrat beschlossene Erhalt des Kopfbaus am Neumarkter Turnerheim muß nach Ansicht der UPW noch einmal auf den Prüfstand.

Die "Freien" rieten der CSU und der SPD, "ihre Nostalgiker einzubremsen und im Sinne einer logischen Wirtschaftlichkeit zu denken und zu handeln". Vor einem Jahr wurde in einer Kampfabstimmung eine Zweifachturnhalle mit dem Erhalt des westlichen Kopfbaues des Turnerheimes beschlossen (Bericht hier) - eine "Entscheidung unter dem Gesichtspunkt des herrschenden Wahlkampfes", wie es nun von der UPW hieß.

Die Entscheidung wurde damals "entgegen jeglicher Wirtschaftlichkeit und Vernunft von CSU und SPD durchgeboxt" und damit eine Entscheidung getroffen, die "mehrere Millionen Euro teurer erscheint als ein Abriss mit gleichzeitigem Neubau einer Zweifachturnhalle und den hierfür benötigten Parkplätzen".

Der Beschluss in jetziger Form dürfe so nicht Bestand haben und üsse wegen der "neuen Sachlage" zwingend nochmal diskutiert und wirtschaftlich beleuchtet werden, hieß es am Freitag. Die jetzt geplante Halle sei nämlich für Mannschaftssportarten nicht nutzbar, weshalb dringend eine andere, gleichzeitig kostengünstigere Lösung in Angriff genommen werden müsse.

Wie Bürgermeister Düring zu bedenken gibt, herrschen bei großen Sportvereinen wie dem TSV Wolfstein und dem BSC Woffenbach Kapazitätsprobleme. Alle Vereine sprachen sich einstimmig für den Abriss und den Bau einer vernünftigen Sporthalle sowie den Erhalt des dringend benötigten Außenbereiches aus. Den Vereinen könnten große Möglichkeiten gegeben werden, den Funktionsbetrieb aufrechterhalten und ausbauen zu können, zumal optional die Erweiterung auf eine Dreifachturnhalle ebenso möglich erscheint.

OB und Stadtbaumeister hätten vor kurzem in einer Besprechung der Fraktionsvorsitzenden erklärt (wir berichteten), sich den Bau einer Tiefgarage mit Kosten von über zwei Millionen Euro zu sparen und stattdessen als Ersatz einen oberirdischen Parkplatz am Turnerheim und am bestehenden Parkplatz an der Friedensstrasse für einen Bruchteil der Kosten, jedoch mit gleicher Kapazität, zu erstellen. Außerdem würde man sich die Sanierungskosten für den Erhalt des Kopfbaues in Höhe von drei Millionen Euro sparen.

In der Gesamtberechnung würde die "nicht zielführende Lösung" mit Erhalt des "nicht einmal denkmalgeschützten" Kopfbaues der Stadt ungefähr 4,5 Millionen Euro mehr kosten, als diejenige, in der "allen Sportvereinen geholfen, die Parkplatzsituation gelöst und die Wirtschaftlichkeit bedacht wäre". 4,5 Millionen Euro Mehrkosten für die schlechtere Lösung könne nicht akzeptiert und schlichtweg nur als "Wahnsinn" bezeichnet werden, sagte UPW-Vorsitzender und Stadtrat Bernhard Lehmeier.

Die UPW schlägt vor, dieses Geld lieber in denkmalgeschützte Gebäude wie das Pöllinger Schreiberhaus, das Hitzhaus oder das Kapuzinerkloster zu stecken, anstatt Millionen lediglich "der Kindheitserinnerung einiger weniger Stadträte aus CSU und SPD wegen" in eine Immobilie zu investieren, die "weder architektonisch ansprechend ist noch für eine adäquate Nutzung Wert besitzt".
11.05.12
Neumarkt: "Nostalgiker einbremsen"
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