Bei Weltstars ein Begriff


Vor drei Jahren gab es mit dem Bezirks-Kulturpreis Anerkennung von offizieller Seite: Bezirkstagspräsident Franz Löffler (r.), Kulturreferent Peter Braun (l.), zusammen mit Hanne und Roland Hertlein (3. und 4. von links) von der Kneipenbühne Oberweiling mit den Künstlern der Gruppe "Breeze The Creaze".
Foto: Archiv/Martina Hirmer
NEUMARKT. Über 30 Jahre gibt es die Kneipenbühne in Oberweiling schon - und auch die neue Saison soll unter dem Motto "klein aber fein" stehen. Immer wieder schaffen es Hanne und Roland "Golly" Hertlein, Weltklasse-Musiker in der Oberpfalz zu holen.


Vicki Genfan
Die Kneipenbühne eröffnet am 15. September ihre neue Saison mit einem fulminanten Konzert: Vicki Genfan aus Fairview, New Jersey, präsentiert eine Mischung aus Funk, Pop und Weltmusik in einem zeitgenössischen Folk-Kontext. Die international renommierte Gitarrenvirtuosin beherrscht eine ganze Anzahl ungewöhnlicher Gitarrenstimmungen, Harmonien und Rhythmen, die sie mit treibenden perkussiven Elementen verbindet. Genfan tritt nicht nur als Instrumentalistin auf, sie versteht sich ebenso als Songschreiberin, ihre Lieder sind persönlich und intensiv.

Eine Woche später, am 22.September, geben sich die fünf Musiker von Giftwood die Ehre. "Giftwood schreibt Folksongs mit Ohrwurmqualitäten", meint die Presse. Bei genauerem Hinhören offenbaren die Songs der Sixties-beeinflussten Band zudem eine erstaunliche Vielschichtigkeit und thematische Tiefe. Und nicht nur der Kopf, sondern auch und vor allem das Herz ist die Zielscheibe, die sich das Gesangsduo auf ihre Gitarren gemalt haben. Mit zweistimmigem Gesang und einer virtuosen Rhythmusgruppe bringen Giftwood jedes Publikum auf ihre Seite und jede Bühne zum Wanken. Bass, Schlagzeug, Mundharmonikas, jede Menge Gitarren und eine Mandoline bilden das klangliche Universum dieser mal filigranen, mal drängenden Musik, die tatsächlich ohne Umschweife ins Herz des Hörers trifft.

Das Septemberprogramm wird am 29. mit einer brandneuen Band beschlossen, deren Mitglieder "alte Hasen" aus der Regensburger Gegend sind: Bei den Silver Dollar Babies spielen Happy Tröster (Chambergrass), Christian Koller (Tana Nile), Robert Prill (Zick Sisters – Steffi Denk), Reinhold Bauer (Move & Groove) und Moni Berger, eine Frontfrau mit umwerfender Stimme: Auf dem Programm stehen – wie könnte es aufgrund der Besetzung anders sein – Country, Rock, Blues und geschmackvoll ausgewählte Ohrwürmer aus der Geschichte der Popmusik.

Mit einem zauberhaften Regensburger Kabarettisten wird am 6.Oktober das Oberweilinger Oktoberprogramm eröffnet: Rudy Christl präsentiert einen irrwitzigen Mix aus Comedy und Kabarett.

Es folgt am 13.Oktober ein Abend mit Yellow Cab, dem Quintett um Steffi Denk und Anne Schnell, das mit fünf Stimmen, drei Gitarren und den schönsten Liedern aus der Popgeschichte ein musikalisches Feuerwerk abbrennt.

Frankenrock gibt es eine Woche später, am 20.Oktober: Fett + Fertig genießen Kultstatus – "die Boygroup mit den begnadigten Körpern" ist berühmt für ihren respektlosen Umgang mit den Heiligtümern der Rockgeschichte.

Am 27.Oktober schließlich präsentieren Chesty Morgan ihr weithin gelobtes Beatles-Programm, das sie Helter Skelter nennen. Hans Deml und Heiner Winkeler (Natural Blues) sind in die Musik der Fab Four verliebt und zeigen das zusammen mit Michael Buckley, Stefan Erras, Martin Höllriegel und der jungen Sängerin Karin Meindl dem Publikum auf überzeugende Weise.

Das Novemberprogramm der Kneipenbühne beginnt am 3.November mit einem Wiedersehen: Der geniale amerikanische Gitarrist und Wahlschwede Andi Fite, dessen Output unglaublich hoch ist, hat neue Songs im Gepäck. Seine skurrilen Texte und sein traumhaft sicherer Scatgesang in Verbindung mit filigraner Gitarrentechnik machen den sympathisch-humorvollen Barden einfach unvergleichlich.

Am 10.November weht frischer Wind aus Köln: Das Duo "Barth/Roemer" besticht mit dichter, intimer, kraftvoll mitreißender Atmosphäre. Das kommt nicht von ungefähr. Sängerin Astrid Barth hat sich als powervolle Frontfrau ihre Meriten in diversen Rockbands verdient, Philipp Roemer entschied sich nach erfolgreichem Studium der Jazzgitarre für Blues à la Stevie Ray Vaughn. Einflüsse aus Pop und Soul kommen als unverkennbaren Komponenten hinzu, wenn Astrid Barth ihre intelligenten deutschsprachigen Songs voller Gefühl und zutiefst überzeugend ihrem Publikum präsentiert.

Sauglocknläutn am 17.November bedeutet wunderschöne boarische Musik eines Holledauer Trios, das in Oberweiling nicht nur einen Stein im Brett hat.

In eine ähnliche Kerbe schlägt eine Woche später am 24.November Christoph Weiherer, ein Liedermacher, der mit über 700 Auftritten in den letzten zehn Jahren bundesweit für Furore sorgte. Seine Gitarre ist die "Maschine gegen Dummheit", seine Texte der "Soundtrack zum Widerstand gegen Großkopferte". Die Zwischenmoderationen werden immer valentinesker und Weiherers sympathische Art steckt zu subversiv-kreativem Denken an.

Ruhiger – aber nicht viel – wird es im Dezember: Am 1.Dezember spielt das Stefan Grasse Trio sein Weihnachtsprogramm "Weihnachten nah und fern. Latin Christmas meets Classic". Stefan Grasse gab über 1500 Konzerte in vielen Ländern Europas, den USA, China und Australien. Mit Stefan Grasse musizieren der Vibraphonist und Percussionist Radek Szarek (Musikhochschule Nürnberg) und der Kontrabassist Tobias Kalisch (Yehudi-Menuhin-Stipendiat).

Am 8.Dezember debütiert in Oberweiling das Sammy Vomácka Trio. Als Solist ist der legendäre, sympathische Tscheche seit Jahrzehnten in Deutschland bekannt, wenn nicht berühmt. Einst wurde er in einem Atemzug mit Musikern wie Hannes Wader genannt. Diesmal überrascht Sammy seine Oberpfälzer Freunde mit einer neuen Seite: Mit einer bauchigen alten Gibson "Super 400", an der er eigenhändig den Steg - Pickup nebst den dazugehörigen Potis ausgebaut hat, bildet er den zentralen Part eines klassischen Jazz-Trios reinsten Wassers. Außer ihm gibt es nur noch Schlagzeug und Kontrabass - eine Besetzung also, in der jazzgitarristische Schwächen gnadenlos zum Vorschein kämen, wenn es sie gäbe.

Echte Gitarrenvirtousen gibt es nicht viele –aber im Oberweilinger Herbst sind viele von ihnen versammelt: Dieter Bruckschlegel, "der Mann mit dem ganz eigenen Kopf", wie das Musikmagazin Rolling Stone den ehemaligen Guru Guru und Atlantis/Inga Rumpf-Gitarristen beschreibt, bezeichnet seine elektroakustische Soloperformance selbst als "psychedelic freakstyle guitar". Der in den 70ern zu den besten Rockgitarristen Deutschlands zählende Virtuose verbindet unterschiedlichste und ganz eigene Techniken auf der Akustikgitarre und kreiert daraus Songs, tanzbar mit viel Soul und Platz für Improvisationen. Dass er ein international anerkannter Songschreiber mit sicherem Gespür für großartige Melodien und Texte ist, bezeugen viele Auszeichnungen im In- und Ausland. Am 15.Dezember ist er in der Kneipenbühne zu Gast.
23.08.12
Neumarkt: Bei Weltstars ein Begriff
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