"Kleines Siegel" erwartet


Die Nürnberger Ohm-Fachhochschule will sich in Neumarkt engagieren - unser Foto entstand bei der Einweihung des Forschungs- und Entwicklungszentrums für Erneuerbare Energien vor einem Jahr


Bürgermeisterin Ruth Dorner, Professor Dr. Michael Braun und
OB Thomas Thumann (v.l.) im Jahr 2009 im Neumarkter
Stadtrat.
NEUMARKT. Die CSU-Fraktion begrüßt die "offensichtlich ernsthaften Absichten" von Ohm-Präsident Braun, einen Studienzweig dauerhaft in Neumarkt anzusiedeln, und hofft, dass diese Ansiedlung "nicht nur dem momentanen Studentenberg und der finanziellen Situation der Hochschulen geschuldet ist".

Darauf hat Fraktionsvorsitzender Helmut Lahner bei der letzten Fraktionssitzung ausdrücklich hingewiesen.

Nach den aktuellen Planungen zur Raumordnung in Bayern ist die Stadt Neumarkt nicht nur als mögliches Oberzentrum, sondern eben als Oberzentrum eingestuft. Für ein solches Oberzentrum kommen die Überlegungen zum Aufbau einer echten Zweigstelle der Ohm-Fachhochschule Nürnberg (wir berichteten mehrfach) gerade recht.

Lehre und Praktikum der Fachhochschule finden ja bereits seit geraumer Zeit in den Bereichen Medizin und Umwelt in Neumarkt statt, doch erst die echte Auslagerung eines Studienganges über mehrere Semester, so Präsident Braun, werde dazu führen, dass bei einem Eingangssemester mit 40 bis 50 Studenten nach vier Jahren dann bis zu 200 Studenten in Neumarkt studieren und wohnen würden. Gerade das aber strebe die Stadt Neumarkt an, und gerade das täte der Stadt auch wirklich gut.

Für dieses Ziel sollte, so die Meinung der CSU-Fraktion, durchaus auch Kraft und Geld investiert werden. Der kürzlich abgeschlossene Ausbau der S-Bahn nach Nürnberg mit der neuen Wagengeneration sichere zudem allen Studierenden auch eine gute Verbindung zur Stammhochschule in Nürnberg.

Die Investition werde nicht gering sein, rechne man doch insgesamt mit etwa 2000 Quadratmeter benötigter Fläche. Dazu gibt es in der Fraktion keine Bedenken, zumal man auf dieser Fläche auch die bisherigen Aktivitäten der Hochschule in Neumarkt, einschließlich private Hochschule im Schauturm des LGS-Parks, sinnvoller Weise zusammenfassen könnte.

Ungelöst und unbeantwortet scheint freilich die Frage nach den Kosten für den Betrieb und den Unterhalt der Millionen-Investition. Als "kleines" Siegel für eine dauerhafte Einrichtung erwartet man gerade hier auch die Unterschrift und eine finanzielle Beteiligung des Freistaates Bayern oder des zuständigen Wissenschaftsministeriums.

Zweifellos bedeute aber der Standort Neumarkt für den gesamten Landkreis einen wichtigen Schritt in die Zukunftsfähigkeit, so dass hier politisches und finanzielles Zusammenwirken nicht nur Hilfe bringe, sondern eben Sinn habe.

Innovativ werde dieser neue Standort in der Konkurrenz allemal sein müssen. Was sich in Handel und Handwerk als duales Ausbildungssystem zwischen Schule und Betrieb seit Jahrzehnten bewährt hat, soll an dem Hochschulstandort Neumarkt auch für die Studierenden angeboten werden. Die Wirtschaft habe nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch praktische Angebote signalisiert. "Innovatives statt konkurrierendes Denken sei vielleicht auch in der Zusammenarbeit Stadt und Landkreis gefragt", hieß es von der CSU – gerade bei einem Ziel, "das beide kommunalen Ebenen unzweifelhaft und seit langem verfolgen".
23.09.12
Neumarkt: "Kleines Siegel" erwartet
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