Sieg verspielt

NEUMARKT. Regelrecht erschüttert kehrten die Staufer Basketball-Herren von der Regionalliga-Reise nach Jena zurück, wo man einen sicher geglaubten Sieg verspielte.

Die Männer von Trainer Tom Gieritz ließen auf wundersame Weise eine 20-Punkte-Führung in Luft aufgehen. Das 90:102 (65:54) beim Reserveteam des thüringischen Zweitligisten schmerzt den Aufsteiger aus der Oberpfalz ungemein, denn die Partie schien eigentlich schon gewonnen - und offenbarte letztlich schonungslos altbekannte Schwächen.

Dabei hatte alles nach einem perfekten Tag ausgesehen. Die erste Hälfte sah ein Staufer Team in Topform, das schnell, aggressiv und gewitzt kombinierte. Bevor sich die Jenaer versahen, lagen sie klar zurück. Auf 29:17 sprangen die Staufer davon und zeigten mit hoher Treffsicherheit das wohl spektakulärste erste Viertel der Saison. Bis zur Halbzeit ging es in diesem Tempo weiter. Auch wenn die Thüringer um ihren Centerriesen Daniel Mayr (2,15 Meter) bedingungslos kämpften, waren die Staufer einfach cleverer und bauten den Vorsprung mit guten Ballstafetten und sicherem Aufbauspiel sogar auf 20 Punkte aus. Zur Pause hieß es dann 48:33 für die Gäste. Regelrecht euphorisch gab sich entsprechen der Staufer Coach Giertz in seiner Ansprache. Es gab letztlich nichts zu kritisieren. Die Devise: weiter so.

Tatsächlich landeten auch die nächsten beiden Würfe nach dem Seitenwechsel im Jenaer Korb. Der Vorsprung war wieder auf scheinbar sichere 19 Zähler angewachsen. Doch dann ging es für die Gieritz-Schützlinge langsam bergab: Weil einerseits die Jenaer in der Defensive mit einer Pressverteidigung ankamen und andererseits bei den Staufern irgendwann die Konzentration entschwand. Obwohl die Mannschaft um den wieder einmal famosen Peter Prowosnik (31 Punkte) weiter toll traf, kam Jena näher. Vor dem vierten Viertel waren die Hausherren schon auf elf Punkte dran (65:54).

Im Schlussabschnitt sahen die Staufer ihre Führung dann schlagartig verschwinden. Mit einem 8:0-Lauf sprang Jena heran. Das Schema wiederholte sich wie in einer Endlosschleife: Die Hausherren pressten, die immer müder werdenden Staufer dribbelten sich im Aufbau fest und verloren den Ball. So hatten das auch schon bei den Saisonpleiten gegen Bayreuth und in Gotha ausgesehen. Die Linie im Spiel der Baskets ging völlig verloren, was sich natürlich auf der Anzeigetafel niederschlug. Die wie aufgedreht agierenden Gastgeber glichen die Partie zum Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 87:87 aus.

Die Verlängerung ist schnell erzählt: Die Staufer schafften nur mehr mickrige drei Punkte, Jena packte noch einmal 15 Zähler drauf. Den Thüringern waren unfassbare 69 Punkte nach der Pause gelungen.

Damit schockten sie die Gieritz-Truppe, die nun mit der Bilanz von 6:4-Siegen langsam ins Tabellenmittelfeld abgleitet. Für die junge Jenaer Mannschaft war es erst der dritte Saisonerfolg, der letztlich aber völlig verdient gelang.
04.12.12
Neumarkt: Sieg verspielt
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