Zwei neue "Arbeitspferde"


Am Klinikum wurden neue Computertomographen in Betrieb
genommen
NEUMARKT. "Die Patientenversorgung im Klinikum hat sich durch die Investition in zwei Computertomographen neuester Bauart wesentlich verbessert", sagte Landrat Albert Löhner am Donerstag bei der Vorstellung der neuen Geräte durch den Chefarzt der Klinik für Radiologie, Dr. Thomas Ebersberger.

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren in der Radiologie, bei der während einer kontinuierlichen Rotation einer Röntgenröhre um den Patienten aus allen Richtungen einer Ebene Röntgenaufnahmen vom Körper aufgenommen werden. Ein Computer erzeugt anschließend aus den gewonnenen Daten sogenannte Schnittbilder, die für den Arzt, hier im speziellen den Radiologen, den Blick in das Innere des Menschen erst möglich machen und ihn in die Lage versetzen, krankhafte Prozesse im Patienten schnell und zuverlässig zu entdecken.

CT-Untersuchungen zählen heute mit zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren, ohne die eine moderne Medizin nicht mehr denkbar erscheint. Es ist eines der wichtigsten Arbeitsmittel des Radiologen, mit dem eine Vielzahl von Erkrankungen diagnostiziert werden kann. Knöcherne Verletzungen, Organ- und Gefäßverletzungen bei verunglückten Patienten, anderweitige krankhafte Organveränderungen, gut- wie bösartige, Schlaganfälle, innere Blutungen, Engstellen und Verschlüsse von Blutgefäßen und Gängen, Entzündungen, Gallen- und Nierensteine sind sicher mit dieser Methode festzustellen. Ein Computertomograph stellt gerade bei Notfalluntersuchungen das "bildgebende Arbeitspferd in einem Krankenhaus" dar, hieß es.

An den Kliniken des Landkreises Neumarkt werden pro Jahr mittlerweile fast 10.000 CT-Untersuchungen durchgeführt, in den letzten zehn Jahren eine Steigerung um 70 Prozent, Tendenz weiter steigend.

Der bislang vorgehaltene 8-Zeilen-Computertomograph aus dem Jahr 2002 war allein nicht mehr in der Lage, das hohe Patientenaufkommen zu bewältigen. Neugeräte bieten heutzutage noch schnellere Untersuchungszeiten, zum Teil eine höhere Bildauflösung und –qualität bei einer um bis zu 50 Prozent geringeren Strahlendosis. Grund genug für Verwaltungsrat und Klinikleitung, das Altgerät zu ersetzen und gleichzeitig ein zweites, baugleiches Gerät aufzustellen.

Durch den jetzt möglichen Tandembetrieb sind ausreichende Reserven für die prognostizierten, weiter steigenden Untersuchungszahlen sowie eine Redundanz bei Ausfällen und Wartungen möglich. Vor allem durch die Etablierung weiterer Fachabteilungen am Klinikum ist die Nachfrage nach CT-gestützten Eingriffen am Patienten deutlich angestiegen. Während solcher, in der Regel länger andauernden Eingriffe stand bisher kein CT für Notfalluntersuchungen mehr zur Verfügung. Dies gehört nun der Vergangenheit an.

Die Neugeräte sind sogenannte 16-Zeiler, bei denen während eines zehntelsekundenschnellen spiralförmigen Röhrenumlaufs fächerartig und kontinuierlich Stück für Stück eines Patienten durchleuchtet werden. Die angegebene Zeilenanzahl verweist auf die Breite dieses Fächers. Die neuen Computertomographen benötigen für eine Untersuchung nur wenige Sekunden. Ein Ganzkörperscan vom Kopf bis zum Fuß – notwendig bei schwerverletzten polytraumatisierten Patienten – dauert mit den neuen Geräten weniger als 30 Sekunden.

Bei derartigen Verletzungen kommt es auf die schnellstmögliche und umfassende Diagnose an, jede Minute zählt, ein Zeitvorsprung kann mit über Leben und Tod entscheiden.

Durch die zeitgemäße Röntgentechnologie, die in diesen Geräten zum Einsatz kommt, ist die Strahlenbelastung bei einer Untersuchung zum Teil nur noch halb so groß wie beim bisherigen Gerät. Chefarzt Dr. Thomas Ebersberger wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Computertomographien nur auf etwa sechs Prozent am Gesamtaufkommen medizinischer Röntgenleistungen in Deutschland ausmachen, deren Anteil an der gesamten medizinischen Strahlenbelastung jedoch bei 60 Prozent liegt. "Das Ziel für die Zukunft muss, gerade vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage nach derartigen bildgebenden Verfahren, die weitere Reduzierung der benötigten Strahlendosis sein, um nicht zuletzt die in Fachkreisen und vor allem in der Öffentlichkeit und den Medien geführte Diskussion über Risiken medizinischer Strahlenbelastung entbehrlich zu machen", so der Mediziner.
06.12.12
Neumarkt: Zwei neue "Arbeitspferde"
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