Uraufführung geplant
Der Neumarkter Kammermusikkreis, rechts der Leiter Wolfgang Müller.
NEUMARKT. Beim Jahreskonzert des Neumarkter Kammermusikkreises gibt es heuer eine Uraufführung einer sinfonischen Komposition.
Am Sonntag, 17. März, beginnt um 18.30 Uhr für alle Musikfreunde der alljährliche
Konzertabend im Neumarkter Reitstadel.
Wie schon in den vergangenen gut zweieinhalb Jahrzehnten bewegen sich
die Musiker um Wolfgang Müller nicht unbedingt auf ausgetretenen Pfaden,
sondern bieten ihrem Publikum immer wieder Raritäten aus früheren
Epochen, aber auch aus der neueren Musik bis hin zur Gegenwart.
Dies liegt vor allem daran, dass ihr Leiter und Gründer Wolfgang Müller auch Komponist ist. Nachdem in den vergangenen Jahren
schon wiederholt kleinere Werke Müllers erklangen, steht in diesem Jahr die
Uraufführung einer neuen umfangreichen sinfonischen Komposition an, der
2011 und 2012 geschriebenen "Konzertanten Musik II" für zwei
Soloklarinetten, je vier Flöten und Trompeten, Basstuba, Pauken und
Streichorchester auf dem Programm.
Das aus fünf Sätzen
bestehende Werk dürfte eine knappe halbe Stunde beanspruchen. Die Anlage
ist symmetrisch: die Ecksätze besitzen die ABA-Form, mit schnellen
Rahmenteilen und viel ruhigeren lyrischen Mittelstücken. Die Sätze 2 und
4 sind eher langsam gehalten, während als Zentralstück in der Mitte ein ziemlich turbulenter dritter Satz mit zahlreichen Taktwechseln "große Erregung" verursachen soll - eine Art
Scherzo mit viel ruhigerem und sehr lyrischem Mittelteil, dem "Trio".
Die beiden in Müllers Stück benötigten Klarinetten ermöglichen auch
die Darbietung eines Doppelkonzertes in B-Dur von Carl Stamitz, dem Sohn
des berühmten Johann Stamitz, der als einer der Hauptvertreter der
"Mannheimer Schule" in der Mitte des 18. Jahrhunderts gilt und aus Böhmen stammt.
Bei diesem Werk handelt es sich um ein unkompliziertes und überaus schön klingendes
Stück, dessen Soloparts von den herausragendsten Klarinestisten
gespielt werden, die das Neumarkter Willibald-Gluck-
Gymnasium innerhalb der letzten gut zwanzig Jahre gesehen hat: Die
mittlerweile in der Nähe von Darmstadt lebende, aus Ezelsdorf stammende
Birgit Terk (geborne Gesell) und der Freystädter Tobias Bachmann.
Neben einem selten zu hörenden "Impromptu" von A. Dvorák ( im Original
ein Klavierstück) in der Orchestrierung durch den Dirigenten, das im
Mittelteil einen der schönsten melodischen Einfälle des in dieser
Hinsicht bekanntlich sehr freigiebigen tschechischen
Meisters enthält, und der weniger selten gespielten
Rossini-Ouvertüre zu "L'Italiana in Algeri" werfen die Musiker auch noch
einen Blick auf aktuelle Komponisten-Jubilare.
Sie beginnen ihre
Vortragsfolge mit dem Concerto grosso D-Dur op.6/1 des
vor 300 Jahren verstorbenen großen italienischen Barockmeisters
Arcangelo Corelli.
Zu den Orchester-Vorträgen gesellt sich auch in diesem Jahr wieder,
einer schönen Tradition folgend, hochrangige Chormusik. Das Neumarkter
Vokalensemble "Jungbrunnen '97" hat sich für dieses Mal die
Gesamtaufführung eines Zyklus von Joseph G. Rheinberger vorgenommen, "Am Strome" op. 108. Dieser Komponist machte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts v. a. mit Orgel- und eben Chorwerken einen Namen.
Karten gibt es in der Touristen-Information in der Rathauspassage und an der
Abendkasse.
13.02.13
Neumarkt: Uraufführung geplant