"Vor Krebs schützen"

NEUMARKT. Im Rahmen der bayernweiten Gesundheitsinitiative „Aktiv gegen Krebs“ veranstaltet das Neumarkter Gesundheitsamt in der Aula des Landratsamtes am Samstag, 13. April, einen Gesundheitstag.

Nach der Eröffnung um 11 Uhr durch Landrat Löhner schließt sich um 11.30 Uhr ein Referat über das Thema „Brustkrebs“ an (Chefarzt Prof. Dr. Scholz, Klinikum Neumarkt). Im Anschluss können an einem ausgestellten überdimensionalen Brustmodell noch Fragen erörtert werden. Um 14 Uhr schließt sich ein Referat mit dem Thema „Darmkrebs“ (Chefarzt Prof. Dr. Schäfer, Klinikum Neumarkt) an. Danach ist die Begehung des sieben Meter langen Darmmodells für alle Interessierten möglich. Ende der Veranstaltung ist um 16.30 Uhr.

Tumorerkrankungen sind nach Herz-Kreislauferkrankungen die häufigste Todesursache deutschlandweit. So wurde im Jahr 2012 bei knapp 500.000 Menschen in Deutschland eine Krebserkrankung neu diagnostiziert, dies sind etwa 100.000 mehr im Vergleich zu 1998.

Auch im Landkreis Neumarkt spiegelt sich diese Statistik wieder: Jeder 4. Neumarkter stirbt an Krebs. Wegen der steigenden Lebenserwartung werden natürlich auch hier immer mehr Menschen mit der im Alter verstärkt auftretenden Krankheit Krebs konfrontiert werden. Erfreulicherweise geht die altersbereinigte Sterberate aber seit langer Zeit zurück, das heißt, in jeder Altersgruppe verringert sich die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben. Dies ist vor allem auf die Vermeidung von Krebsrisiken, den Ausbau der Früherkennung und den medizinischen Fortschritt in der Behandlung zurückzuführen, hieß es vom Gesundheitsamt.

Die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen ist mit über 30 Prozent aller Tumorarten der Brustkrebs, bei Männern steht Prostatakrebs an der ersten Stelle. Die Diagnose Darmkrebs wird bei Männern und Frauen mit jeweils etwa 14 Prozent am zweithäufigsten gestellt, bei Männern sehr viel häufiger als bei Frauen. Dies hängt mit einem ungesünderen Lebens- und Ernährungsstil bei Männern zusammen.

Insbesondere die Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen werden nur von in etwa 24 Prozent der Männer in Anspruch genommen. Dagegen nimmt knapp die Hälfte der anspruchsberechtigten Frauen an den Untersuchungen teil.

Nach Schätzungen der Deutschen Krebsgesellschaft können allein bis zu 30 Prozent aller Tumorerkrankungen durch präventive Gesundheitsmaßnahmen verhindert werden, denn sie gehen auf das Konto vermeidbarer Faktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.

Dabei stellt die körperliche Inaktivität mittlerweile einen eigenständigen Risikofaktor für verschiedene Krebserkrankungen dar: Körperlich aktive Menschen haben ein bis zu 30 Prozent niedrigeres Risiko, an Darm- oder Brustkrebs zu erkranken als inaktive Personen, hieß es. Ein Schwerpunkt des Neumarkter Gesundheitstages liegt auf der Motivation zu mehr Bewegung und sportlichen Aktivitäten.

So hat die Bevölkerung im Rahmenprogramm des Gesundheitstages reichlich Gelegenheit, Fitnessgeräte auszuprobieren. Kostenlos werden Schrittzähler, Springseile, Therabänder und Sportbeutel ausgegeben. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich an den Informationsständen einiger Selbsthilfegruppen zum Thema Krebs beraten zu lassen.
19.03.13
Neumarkt: "Vor Krebs schützen"
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