Drohnen fliegen

NEUMARKT. Die US-Armee will tatsächlich unbemannte Drohnen zwischen den Truppenübungsplätzen Hohenfels und Grafenwöhr fliegen lassen.

Innerhalb der Truppenpübungsplätze hat es auch in der Vergangenheit schon solche Flüge gegeben, doch bei den Plänen über bewohntem Gebiet drang kaum ein Wort nach außen. Erst als der SPD-Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl Wind von der Sache bekam, neumarktonline und dann das Bayerische Fernsehen darüber berichteten, verfielen Politiker in München und Armeesprecher in hektische Erklärungsversuche. Schließlich wurde versichert, die tatsächlich bereits geplanten Flüge zu verschieben und die Öffentlichkeit zu informieren.

Am Dienstag wurde jetzt bei einem Presseterminin Vilseck die zwei Flugkorridore vorgestellt, in denen die unbemannten Flugkörper künftig zwischen Grafenwöhr und Hohenfels fliegen sollen. Gebiete des Landkreises Neumarkt außerhalb des Truppenübungsplatzes Hohenfels werden dabei nicht berührt.

Die knapp 900 Kilo schweren Fluggeräte mit einer Spannweite von über zehn Metern sollen in 4500 bis 6000 Metern Höhe mit einer Geschwindgkeit von etwa 170 Stundenkilometern unterwegs sein. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, hieß es nicht unerwartet von der US-Armee.

Er freue sich, "daß sich die US Armee zusammen mit der Bundeswehr nun endlich entschlossen hat, die Bevölkerung (...) zu informieren", erkärte MdL Strobl am Dienstag. Immerhin seien die Flüge aufgrund seines Engagement und seiner Forderung nach Aufklärung der Öffentlichkeit verschoben worden. Erst durch "intensives Nachhaken" bei Ministerien sei es gelungen, daß die Menschen von den Drohneneinsätzen erfahren.

Er sehe nach wie vor in der Informationspolitik der Verantwortlichen bei den US Streitkräften und der Bundesministerien ein großes Defizit, erklärte Strobl. Sie hätten nicht von sich aus die Bürger informiert, sondern "erst nach massivem Druck". Diese Drohnenflüge würden aus finanziellen Gründen auf Seite der Amerikanischen Politik nicht über unbewohntem Gebiet in Amerika durchgeführt, sondern in oberpfälzer Landkreisen über bewohntem Gebiet, sagte Strobl. Die Landkreis würden "damit indirekt zum Truppenübungsplatz erweitert".
08.10.13
Neumarkt: Drohnen fliegen
Telefon Redaktion


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