"Offene Baustellen"

Bei der letzten Stadtratssitzung wurde das Projekt Quartier "Im Kloster" auf den Weg gebracht. Für den Oberbürgermeisters Thomas Thumann ist nach seinen Worten damit "ein großer Wurf" für die Stadt Neumarkt gelungen. Bei aller Freude möchte ich an dieser Stelle hinweisen, dass bei vielen Projekten in Neumarkt die Umsetzung noch aussteht, bzw. im Verlauf der Planung diese ersatzlos eingestampft wurden.

In Neumarkt wurde zum Beispiel über mehrere Jahre das Biomasseheizkraftwerk voran getrieben. Über eine Millionen Euro an Planungskosten wurden dadurch aus dem Fenster geworfen, ganz zu schweigen auch von dem Einsatz der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung. Ähnlich wurde das Projekt Stadthalle vom Oberbürgermeister nicht umgesetzt. Die Bauarbeiten am Neuen Markt liegen auch weit hinter der ursprünglichen Planung und der Stadt entgehen dadurch seit Jahren Gewerbesteuereinahmen.

Um das vor einiger Zeit favorisierte neue Feuerwehrzentrum vom Oberbürgermeister ist es auch vergleichsweise ruhig geworden und es redet kaum jemand mehr darüber, obwohl es laut dem OB für die Stadt benötigt wird. Beim Thema Jurahallen scheint die Stadtspitze auch die Ruhe weg zu haben, obwohl die brandschutzrechtlichen Bedingungen einen Weiterbetrieb in naher Zukunft ausschließen und letztlich nur die Option besteht, das Volksfest bei geschlossenen Jurahallen zu feiern.

Beim Ganzjahresbad scheint sich eine ähnliche Entwicklung abzuspielen wie bei der Stadthalle. Alles zunächst an Gutachter und Sachverständige abgeben und ein oder zwei Jahre abwarten, bis man zu einer weiteren Entscheidung kommt, zusätzliche Gutachten mit veränderten Rahmenbedingungen in Auftrag zu geben. Da frage ich mich als Neumarkter Bürger doch sehr, ob der Oberbürgermeister seinen Mitarbeitern in der Verwaltung die Aufgaben nicht zutraut, zumal die Stadt über so viele Angestellte in ihrer Geschichte verfügt, wie noch nie.

Das Kinoprojekt an der Freystädter Straße ist auch Geschichte und jeder Neumarkter, der an dieser Stelle fährt fragt sich, was nun mit dem brachliegenden Gelände wird. Ob hier wohl auch die nächsten 10 Jahre Spundwände einsam vor sich hinrosten ohne bewegt zu werden wie auf dem Gelände am Unteren Markt?

Auch wir in unserem Ortsteil in Woffenbach merken diesen Umstand. Die CSU in unserem Ortsteil setzt sich, auch wenn der Umfang der Maßnahmen keinen Millionenbetrag übersteigt, für eine Aufwertung und attraktive Gestaltung unseres Ortsteils durch den Schlosspark ein. Doch geschehen ist bisher wenig, trotz der breiten Unterstützung durch zwei Stadtratsbeschlüsse und des Oberbürgermeisters.

Die Vorstandschaft der Woffenbacher CSU hofft sehr, dass der aufgestellte Projektfahrplan eingehalten wird und die Naherholungsfläche für die Bewohner auch wirklich 2014 zur Verfügung steht. Zumindest wurden erste Maßnahmen durchgeführt, nachdem der erste Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 2009 und der zweite Anfang diesen Jahres erfolgte. Auch wenn vieles dabei nicht im Zeitplan liegt, sollte man wohl froh sein, dass überhaupt etwas voran geht. Über diesen kleinstmöglichen Nenner muss man die Tätigkeit schon hervorheben.

Meine Stellvertreterin Pia Hübschmann und ich sind uns in der Sache vollkommen einig, dass in den letzten Jahren in unserer Stadt Neumarkt zwar viele Projekte angesprochen oder sogar begonnen wurden. Doch so gut wie keines der Vorhaben unter der Leitung von OB Thomas Thuman ist zur Vollendung kommen. Seit 2005 ist nun der Oberbürgermeister Thomas Thumann an der Spitze der Stadt und man wundert sich doch sehr, wie wenig sich die Stadt im Vergleich zu anderen Kommunen weiterentwickelt hat. Es wird viel im Stadtrat beschlossen doch, die Ideen in die Umsetzung zu überführen, was in der Verantwortung des Oberbürgermeisters liegt, da passiert zu wenig.

Man merkt nicht viel, was die Stadt Neumarkt seit 2005 noch lebenswerter gemacht hat, als sie bisher schon war. In der Stadt steht keine Stadthalle, kein Multiplex-Kino, kein Ganzjahresbad, etc.

Bei den aufgezählten Beispielen/Projekten merkt man schon, dass zu Beginn der Enthusiasmus seitens der Stadtspitze enorm ist, jedoch die Umsetzung von Bauprojekten ihr erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Nur ist jedoch der Erfolg einer Stadtspitze daran zu messen, was diese am Ende in die Tat auch umsetzt.
09.10.13
Stefan Schön
Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Woffenbach
Neumarkt: "Offene Baustellen"
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