Wechselvolle Geschichte


Der Münzverein Neumarkt gibt aktuell den 12. Neumarkter Weihnachtstaler auf die Pfarrkirche St. Ägidius Pelchenhofen heraus
Foto: Andreas Meyer
NEUMARKT. Dieses Jahr ziert die Pfarrkirche St. Ägidius in Pelchenhofen und auf der Rückseite ein Detail der Weihnachtskrippe den neuen Weihnachtstaler.

Zum 12. Mal seit 2002 gibt der Münzverein Neumarkt alljährlich einen in Feinsilber geprägten "Neumarkter Weihnachtstaler" heraus. Die fortlaufende Serie der Weihnachtstaler ist von Heimatsammlern mittlerweile sehr beliebt und bereichert das Wissen um die heimatliche Kirchengeschichte um weiteres Stück, so 1. Vorsitzender Andreas Meyer.

Wechselvoll sei die Geschichte der Pfarrei St. Ägidius Pelchenhofen allemal gewesen. Der frühere Schulleiter, Historiker und Kreisarchivar, Hans Braun aus Neumarkt hat vielen Kirchen, Plätzen und Straßen in und um Neumarkt durch Hinweisschilder eine besondere Geschichtliche Bedeutung gegeben. Auch die Pfarrkirche St. Ägidius und ihre Geschichte über das Leben des Pfarrpatrons wurde durch Hans Braun ausführlich beschrieben.

So ist bereits im Zinsbuch des Klosters Kastl um 1323 eine erste Erwähnung einer Kapelle in Pelchenhofen verzeichnet, die dem Heiligen Ägidius geweiht ist. Um 1500 ist der Bau einer Pfarrkirche im gotischen Stil bekannt. Im Verlauf der Reformation wurde Pelchenhofen um 1540 evangelisch. Erst mit der Gegenreformation im Jahre 1626 erfolgte eine Rückkehr zum Katholizismus. Fast einhundert Jahre später, 1724, wurde die Pfarrei St. Ägidius errichtet. Es erfolgte die Abtrennung von der Urpfarrei Dietkirchen. Pilsach wurde Filiale der Pfarrei Pelchenhofen. Ein Jahr später, unter Pfarrer Adam Schweizer, wurde 1725 ein Pfarrhof in Pelchenhofen errichtet.

Die Steinbergkirche "Zum gegeißelten Heiland" wurde 1837 erbaut und Pilsach 1921 zur selbstständigen Pfarrei erhoben. Dadurch wurde Pelchenhofen zu einer der kleinsten Pfarreien der Diözese Eichstätt. Erst im Jahre 1953 verließder letzte Pfarrer von Pelchenhofen die Pfarrei. Ab 1954 wurde die Pfarrei durch die Neumarkter Stadtpfarrei "Zu Unserer Lieben Frau" (Hofkirche) betreut.

Im Jahre 1985 wurde die Stadtpfarrei "Hl. Kreuz" neu errichtet, die Pfarrei Pelchenhofen wurde nun durch diese Pfarrei pfarrlich mit betreut. Erster Stadtpfarrer war Xaver Scheuerlein. 1999 trat Scheuerlein in den Ruhestand. Sein Nachfolger Pfarrer Josef Albrecht wurde am Kirchweihtag feierlich empfangen und feierte mit den Gläubigen den Gottesdienst anlässlich des Pfarrpatroziniums St. Ägidius. Seit September 2011 wird die Pfarrei St. Ägidius Pelchenhofen als eigene Pfarrei durch den Pfarrer der Pfarrei Heilig Kreuz Pater Krzysztof Labak CSsR betreut.

Die Pfarrkirche von Pelchenhofen ist dem Heiligen Ägidius geweiht. Er wird zu den 14. Nothelfern gezählt. Sein Kult wurde besonders im 12. Jahrhundert durch den Bamberger Bischof Otto II. verbreitet. Der Heilige war der Herkunft nach ein vornehmer Athener, der seine Heimat verließ und nach Frankreich zog, wo er zuerst als Einsiedler bei Nimes lebte.

Später stiftete St. Ägidius ein Benediktinerkloster und wurde Abt von St. Gilles bei Arles. Er starb im Jahre 724. St. Ägidius steht beim Landvolk als Viehpatron in hohen Ehren.

Der Neumarkter Weihnachtstaler ist zum Preis von 47 Euro zum Beispiel beim Münzverein Neumarkt oder in der Touristen-Information erhältlich. Restauflagen der Weihnachtstaler aus den zurückliegenden Jahren sind noch in kleinen Mengen beim Münzverein Neumarkt erhältlich.
19.11.13
Neumarkt: Wechselvolle Geschichte
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