Praktikum in Österreich
Die Schülerinnen aus dem Haus St. Marien wurden im österreichischen Gablitz herzlich in Empfang
genommen, u.a. von Bürgermeister Michael Czech (Mitte) und Oberin Sr. Jacinta Steinacher (links mit
Blumenstrauß).
NEUMARKT. Schülerinnen der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung und der Berufsfachschule für Sozialpflege im Haus St. Marien leisten ein Praktikum in Österreich.
Für Studenten gehört ein Semester im Ausland oft schon selbstverständlich zur Ausbildung dazu – für Schüler an Beruflichen Schulen ist ein Auslandseinsatz hingegen noch etwas
Besonderes. Möglich macht es für sie das „Leonardo da Vinci“-Programm für berufliche Bildung der
Europäischen Union. Es ist benannt nach dem italienischen Universalgenie der Renaissance. Als
typischer Vertreter seiner Zeit glaubte da Vinci an die Freiheit der Kunst und des Menschen und
strebte nach Bildung und Wissen. Diese Werte sollen jungen Menschen durch das Förderprogramm in
ganz Europa vermittelt werden.
Vor diesem Hintergrund absolvierten heuer zehn Schülerinnen aus dem Haus St. Marien ein
zweiwöchiges Praktikum in den Pflege- und Pensionistenheimen Kloster St. Barbara und Marienheim
im österreichischen Gablitz im Wienerwald. Dabei wurden sie von ihrer Lehrerin und Projektbetreuerin
Maresa Kreitmeir-Leitmann begleitet. Beide Heime gehören zur Kongregation der Schwestern vom
Göttlichen Erlöser, die auch Träger des Hauses St. Marien ist. Je nach Ausbildungsrichtung arbeiteten
die Teilnehmerinnen in der Küche, in der Pflege oder Alltagsbetreuung.
Zwischen September 2013 und April 2015 bekommen insgesamt 18 Schüler
der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung und weitere 18 Schüler
der Berufsfachschule für Sozialpflege die Möglichkeit zum Auslandseinsatz.
Der stellvertretende Schulleiter Johann Spangler und Projektleiterin Maresa Kreitmeir-Leitmann
bereiteten ihre Schülerinnen in einem zweitägigen Seminar gründlich auf das Praktikum in Gablitz vor.
Die jungen Frauen stellten Gastgeschenke her, informierten sich über das Gastland und die
Einsatzstellen, lernten landesübliche Fachausdrücke und Fremdworte und planten einen Gottesdienst
während ihres Aufenthalts in Österreich.
In Gablitz wurden die Schülerinnen von Oberin Sr. Jacinta Steinacher und den Leitungen der
Bereiche Pflegedienst, Hauswirtschaft und Küche in Empfang genommen, auch die Gemeinde
Gablitz vertreten durch den Vizebürgermeister Franz Gruber hieß die Gäste willkommen.
Untergebracht waren die Schülerinnen teilweise in Privatquartieren und im Kloster selbst.
Nach einem festgelegten Plan teilte sich die Gruppe auf: Die angehenden Sozialbetreuerinnen waren
in der Pflege und Betreuung der Bewohner auf den Pflegestationen im Einsatz,
die Auszubildenden der Hauswirtschaft halfen in der Alltagsbetreuung und Versorgung auf den
Stationen mit und lernten bei ihrem Einsatz in der Betriebsküche die österreichische Küche kennen.
„Im Praktikum konnte ich einige typisch österreichische Gerichte kennenlernen. Die Gepflogenheiten,
Sprache, Essgewohnheiten und Arbeitsbedingungen in meinen Einsatzbereichen waren sehr
interessant und teilweise anders als in Deutschland“, stellte Sabine Schermer fest, Auszubildende der
Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung. Jessica Kurth von der Berufsfachschule für
Sozialpflege hat besonders die Arbeitssituation in den Häusern gefallen: „Besonders beeindruckt hat
mich die ruhige Atmosphäre in der Pflege. Ich fühlte mich vom ersten Augenblick auf meiner Station
willkommen. Am Ende des Praktikums wollte ich am liebsten bleiben.“
Auf der anderen Seite waren die Leitungskräfte in Gablitz von der großen Einsatzfreude und dem
Wissen und Können der Neumarkter Schülerinnen überrascht. Schon nach den ersten Tagen übertrug
man ihnen mehr Verantwortung und selbstständige Tätigkeiten.
Neben der Arbeit kam auch das
persönliche Kennenlernen nicht zu kurz. Nach der ersten Praktikumswoche hatten die Gablitzer zu
einer zünftigen Scheunenparty geladen, organisiert von Hauswirtschaftsleiter Jürgen Bauernhofer und
Küchenleiter Gerhard Kreuzer. Im nahegelegenen Wien besuchte die Gruppe zudem die
Sehenswürdigkeiten wie Schloss Schönbrunn oder den Stephansdom und das Musical „Elisabeth“.
Am Ende der zwei Wochen wurden die Schülerinnen in einer kleinen Feierstunde verabschiedet:
Hauswirtschaftsleiter Jürgen Bauernhofer und Pflegedienstleiterin Melitta Sattler überreichten ein
Zertifikat, außerdem erhielt jede Schülerin von Sr. Jacinta Steinacher eine kleine Anerkennung und
von Bürgermeister Michael Czech eine Gedenkmünze der Gemeinde Gablitz.
Im Frühjahr 2014 wird eine weitere Gruppe nach Gablitz zum Auslandseinsatz fahren. Die Kosten
werden weitgehend durch die Fördergelder des Leonardo da Vinci-Programms der
Europäischen Union gedeckt. Insgesamt wurde ein Förderantrag für 36 Schüler
gestellt, die damit die Chance bekommen, einmalige Erfahrungen im Ausland zu sammeln.
06.12.13
Neumarkt: Praktikum in Österreich