Landkreis ist "Bildungsregion"
Im Neumarkter Landratsamt konnte das Gütesiegel in Empfang genommen werden
NEUMARKT. Der Landkreis Neumarkt hat als erster Landkreis in der Oberpfalz das Gütesiegel "Bildungsregion in Bayern" erhalten.
Landrat Albert Löhner nahm die Urkunde im Landratsamt von Ministerialdirigent Stefan Graf vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst entgegen.
neumarktonline hatte bereits vor einer Woche über die Entscheidung des Ministeriums berichtet (
Bericht hier).
"Ich freue mich, dass wir den Landkreis Neumarkt als Bildungsregion in Bayern auszeichnen können. Schulische und außerschulische Bildungsangebote sind in dieser Region eng vernetzt und es werden vorbildliche Projekte realisiert, um die Chancen für die jungen Menschen vor Ort weiter zu verbessern", erklärte Staatssekretär Georg Eisenreich, der den Termin in Neumarkt kurzfristig absagen mußte, im Vorfeld der Veranstaltung.
Der Landkreis setze seit vielen Jahren ein zukunftsorientiertes Konzept um, hieß es am Mittwoch. Bereits 1999 wurde das Regionalentwicklungsprogramm "Zukunft Landkreis Neumarkt" gestartet. Durch die Teilnahme an der Initiative "Bildungsregionen in Bayern" setzte er seinen erfolgreichen Weg fort und eröffne den jungen Menschen viele Möglichkeiten für ihren persönlichen Bildungsweg, hieß es aus dem Ministerium.
Der Landkreis habe zusammen mit dem Jugendhilfeausschuss ein zukunftsorientiertes Konzept erarbeitet, das die "fünf Säulen einer Bildungsregion" noch um eine sechste Säule "Kommunales Management" erweitere. Beispiele für gelungene Projekte seien
- das Regionale Bildungs-Netzwerk Neumarkt (RBNN),
- das Pogramm "Schule trifft Jugendarbeit und Gemeinde", bei dem Schüler praxisorientiert in Kooperation mit örtlichen Einrichtungen lernen,
- das Projekt "Besuche bei Oma und Opa", bei dem Schüler der Jahrgangsstufe 6 einen Nachmittag mit Senioren verbringen und dabei lernen, sensibel für die Bedürfnisse von älteren Menschen zu werden, und
- den Kooperationskalender zur Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule, für den Erzieher und Lehrer gemeinsam Veranstaltungen auswählen und zusammenstellen.
52 Landkreise und kreisfreie Städte würden sich an der Initiative des Bayerischen Kultusministers beteiligen und sich zu Bildungsregionen entwickeln. Sie brächten Kommunen, Jugendhilfe, Schulen und Vertreter der Wirtschaft vor Ort an einem Runden Tisch zusammen, um die Qualität der Bildungsangebote für die jungen Menschen zu verbessern und ihnen Zukunftschancen zu eröffnen. Der Landkreis Neumarkt ist die zwölfte Bildungsregion in Bayern.
Um das Qualitätssiegel "Bildungsregion in Bayern" zu erhalten, müssen fünf Handlungsfelder intensiv bearbeitet werden. So geht es darum:
- Übergänge zwischen einzelnen Einrichtungen fließender zu gestalten, etwa von Kindergärten zu Schulen, von Schulen zu Unternehmen,
- schulische und außerschulische Bildungsangebote zu vernetzen,
- jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen,
- die Bürgergesellschaft zu stärken und dazu auch zum Beispiel die Schulen und die Jugendarbeit enger zu verbinden, und
- die Herausforderungen des demographischen Wandels proaktiv zu gestalten.
Am Ende des Prozesses, der sich je nach Gebietskörperschaft verschieden gestalten und unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen könne, stehe das Gütesiegel "Bildungsregion in Bayern". Es wird vom Ministerium nach einer Prüfung des jeweiligen Konzepts und der Umsetzungsschritte verliehen.
19.02.14
Neumarkt: Landkreis ist "Bildungsregion"