Etwas mehr Straftaten


Bürgermeister aus dem Einzugsereich der Neumarkter Polizei waren zur Präsentation der Kriminalstatistik eingeladen


Fahrraddieben wird das Leben möglichst schwer gemacht.
Foto: ADFC/J. Lehmkühler
NEUMARKT. Die Zahl der Straftaten ist im Bereich der Neumarkter Polizei im letzten Jahr leicht angestiegen - bedauerlicherweise vor allem bei Gewalt- und Rohheitdelikten.

Hier zählte man 535 statt 471 Fälle ein Jahr zuvor, hieß es bei der Vorstellung der Kriminalstatistik am Donnerstag.

Ebenso deutlich sind die Vermögens- und Fälschungsdelikte von 455 auf 563 Fälle gestiegen, sagte der Neumarkter Polizei-Chef Polizeioberrat Helmut Lukas bei dem Presegespräch. Hier müßten insbesondere Delikte in Verbindung mit dem Internet angesprochen werden.

Die Diebstahlskriminalität ist um 8 Prozent rückläufig und dabei falle der Rückgang bei schweren Diebstählen um 23,4 Prozent und bei Fahrraddiebstählen um 45 Prozent besonders ins Gewicht.

Bei der Präsentation der Kriminalstatistik waren zahlreiche Bürgermeister aus dem Einzugsbereich der Neumarkter Polizei interessierte Zuhörer. Schließlich wurde ihnen hier noch einmal bestätigt, was die meisten von ihnen schon vor gut einer Woche in neumarktonline gelesen haben, als wir die Kriminalitäts-Zahlen für den gesamten Landkreis vorstellten (Bericht hier): wie hoch oder wie niedrig nämlich die Kriminalität in ihrer Gemeinde ist. Wir veröffentlichen die Liste noch einmal ganz unten (Zur Vergrößerung auf die Grafiken klicken)

Zahlen aus dem Landkreis Neumarkt

Zur Vergrößerung auf die Grafiken klicken:

Gesamtstraftaten im Zehn-Jahres-Vergleich


Deliktsbereiche


Gewaltkriminalität


Straßenkriminalität


Diebstahlskriminalität


Schwere Diebstähle aus Wohnungen


Vermögens- und Fälschungsdelikte


Rauschgiftkriminalität


Jugendspezifische Delikte
Die Polizeiinspektion Neumarkt betreut einen Bereich von etwa 740 Quadratkilometern, in dem rund 96.600 Personen leben. Etwa 5,24 Prozent sind nichtdeutsche Mitbürger. Im Jahr 2013 wurden im Inspektionsbereich 3.183 Straftaten bearbeitet, was einen Anstieg um 102 Straftaten ( +3,3Prozent) bedeutet. Die Aufklärungsquote konnte gemessen am Jahr 2012 auf 64,5 Prozent (+2,5 Prozent) erhöht werden.

Die Zahl der Straftaten ist in Bayern 2013 mit 50,73 Straftaten je 1.000 Einwohner auf einem sehr niedrigen Stand. Im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt beträgt die Häufigkeitszahl sogar 33 Straftaten pro 1000 Einwohner. Im Bereich des Stadtgebietes Neumarkt liegt sie hier unverändert wie im Jahr 2012 bei 49 Straftaten pro 1.000 Einwohner. Im Zehn-Jahres-Vergleich der Straftaten liegt man nach den Jahren 2011 und 2012 mit 3183 Straftaten auf dem drittniedrigsten Wert.

Im Bereich der Gewaltkriminalität (wie Tötungsdelikte, Vergewaltigung, Raubdelikte, schwere und gefährliche Körperverletzungen) wurden 94 Fälle gezählt. Dies entspricht einer Zunahme um acht Prozent verglichen mit dem Jahr 2012. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind mit 23 Fällen um drei Straftaten gesunken.

Die Diebstahlskriminalität hatte im Jahr 2012 noch 40,4 Prozent Anteil an der Gesamtkriminalität der Inspektion eingenommen. Dieser Anteil sank im Jahr 2013 auf 37,2 Prozent, was 1.012 Fälle gegenüber von 1.118 Fällen im Jahr 2012 entspricht.

Besonders hervorzuheben ist hierbei der starke Rückgang beim "Diebstahl unter erschwerten Umständen" von 428 auf 322 Fälle im Jahr 2013, was einen Rückgang von etwa 33 Prozent bedeutet. Die "einfachen Diebstähle" sind mit 690 Fälle auf dem gleichen Niveau wie im Jahre 2012. Um 30 Fälle sind die Ladendiebstähle auf 181 angezeigte Straftaten rückläufig. Dies kann mit erhöhter Aufmerksamkeit des Geschäftspersonals oder auch mit dem Einsatz von Ladendetektiven zu tun haben.

Während im Jahr 2012 noch sechs Kraftfahrzeuge entwendet wurden, erhöhte sich im Jahr 2013 diese Zahl auf neun.

Eine starke Polizeipräsenz und die Präventionsarbeit auf allen Ebenen, die nicht immer unmittelbar und sichtbar gemessen werden könne, zahle sich dennoch aus, sagte Lukas zu der Auswertung der Kriminalstatistik. So ging im Jahr 2013 die Straßenkriminalität (alle Delikte die im öffentlichen Raum anfallen) von 728 Fällen im Jahr 2012 auf 653 Fälle zurück (-11,4 Prozent). Besonders auffällig sei hier der Rückgang von Fahrraddiebstählen, die meist im öffentlichen Raum entwendet werden.

Im Jahr 2012 wurden noch 195 Diebstähle von Fahrrädern angezeigt, während sich die Zahl im Jahr 2013 auf 107 Fälle reduzierte. Nicht zuletzt machen sich auch hier die zahlreichen Fahrradkontrollen durch die eingesetzten Streifen und die Prägeaktionen der Polizeiinspektion Neumarkt bemerkbar, hieß es. Zwischenzeitlich wurden durch die Polizei in den letzten Jahren etwa 2600 Fahrräder codiert. Auch im Jahr 2014 werden durch die Polizeiinspektion Neumarkt die Prägeaktionen von Fahrrädern in den verschiedenen Gemeinden fortgesetzt.

Die Rauschgiftkriminalität stelle in der Öffentlichkeit ein nicht alltägliches Delikt dar. Die Entwicklung dieser Deliktsform sei von der Entdeckung und somit von der Kontrolle durch Polizeibeamte abhängig. Im Jahr 2013 wurden 199 Delikte (220 im Jahr 2012) bearbeitet. Dabei wurden acht Personen festgenommen und gegen vier Personen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft durch den Ermittlungsrichter Untersuchungshaft angeordnet. Insgesamt mussten 19 Personen, 20 Wohnungen und 23 Sachen, wie zum Beispiel Autos, durchsucht werden. An Bargeld konnten bei den Tätern 9221 Euro sichergestellt werden.

Bei der Gesamtzahl von 3183 Straftaten konnten 2052 geklärt werden, wobei 1519 Tatverdächtige ermittelt wurden. Diese gliedern sich in 1183 männliche (77,9 Prozent) und 336 weibliche Tatverdächtige (22,1 Prozent).

Nach Personengruppen betrachtet sind die Tatverdächtigen 37 Kinder (2,44 Prozent), 133 Jugendliche (8,76 Prozent), 150 Heranwachsende (9,87 Prozent) und 1199 Erwachsene (78,93 Prozent). Kind ist, wer bei der Tatausführung noch nicht 14 Jahre alt war, als Jugendliche werden Personen bezeichnet, die 14 aber noch nicht 18 Jahre alt sind. Als Heranwachsende gelten die, die 18 aber noch nicht 21 Jahre alt sind.

Bei den tatverdächtigen Kindern gibt es einen Rückgang verglichen mit dem Jahr 2012 von 50 auf 37 Personen (26 Prozent). Bei den Jugendlichen ist ebenfalls ein Rückgang von 11,8 Prozent (178 Personen) auf 8,76 Prozent (133 Personen) feststellbar. Ebenso zeichnet sich ein Rückgang bei den Heranwachsenden von 12,4 Prozent auf 9,87 Prozent ab. Im Bereich der Erwachsenen ist ein Anstieg des Anteiles von 72,5 Prozent auf 78,93 Prozent feststellbar.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug 293 Personen, wobei 134 im Landkreis wohnen und weitere 57 einen Wohnsitz in Deutschland außerhalb des Landkreises Neumarkt haben. 94 Personen hatten keinen Wohnsitz in Deutschland und bei weiteren acht Personen ist der Wohnsitz unbekannt. Der Anteil beträgt 19,29 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen.

Bei der Begehung der Straftaten spielt oftmals auch Alkohol eine Rolle. Bei 332 Straftaten wurde bei den ermittelten Tatverdächtigen Alkoholeinfluss festgestellt (16,2 Prozent, im Vorjahr 15,5 Prozent).

Auch im Bereich der Prävention war die Polizeiinspektion Neumarkt im Jahr 2013 nicht untätig. Bei zahlreichen Vorträgen konnten etwa 1100 Schüler der verschiedensten Schulen sowie auch zahlreiche Senioren erreicht werden. Außerdem wurden bei Fahrradcodieraktionen im Jahr 2013 etwa 350 Fahrräder neu erfasst.


Die "gefährlichsten" und die "sichersten" Gemeinden im Landkreis Neumarkt
(Zur Vergrößerung auf die Grafiken klicken)
20.03.14
Neumarkt: Etwas mehr Straftaten
Telefon Redaktion


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