Protest geht unvermindert weiter


Auch wenn die Veranstalter mit noch mehr Gästen gerechnet haben: die Halle in Freystadt war voll

NEUMARKT. Das Interesse am Protest und Widerstand gegen eine Gleichstromtrasse durch den Landkreis Neumarkt ist ungebrochen hoch.

Allerdings kamen zu einer Groß-Veranstaltung in Freystadt deutlich weniger Besucher, als die Veranstalter erwartet hatten.

Die von der Interessengemeinschaft Region Neumarkt geplante Informationsveranstalltung traf auf reges Interesse bei den Bürgern, Etwa 800 Menschen fanden sich am Dienstag-Abend in der Freystädter Mehrzweckhalle zusammen, wohin die Interessengemeinschaft Region Neumarkt eingeladen hatte.

Die Interessengemeinschaft wartete mit den Prof. Dr. Lorenz Jarass, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule RheinMain und Experte bei Netzausbaufragen und Rechtsanwalt Anton Hess als Redner auf. Dr. Dorothe Twardella vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mußte wegen einer Erkranikung kuzrfristig absagen.

Hess zeigte auf, welche Tatsachen die Trasse und das gesamte Planungsverfahren angreifbar machen. Die Pallette reiche von der Auslegung von Umweltschutzgesetzen über die Verfassungsmäßigkeit bis hin zu vergleichsweise kleineren Unregelmäßigkeiten wie die unterlassene oder halbherzig durchgeführte Prüfung von Alternativen.

Prof. Dr. Lorenz Jarass bezeichnete den Netzausbau als weit überdimensioniert und kritisierte die Einspeisegarantien der Kohlekraftwerksbetreiber, die überhaupt eine der Gründe für die Trasse seien. Im weiteren Vortrag zeichnete sich ab, dass es sich bei der geplanten Gleichstromtrasse Süd-Ost wohl um eine sogenannte Exportleitung handeln muss, da mit einer Steigerung des Strombedarfs vor allem im angrenzenden Österreich zu rechnen sei.

Auch die Steigerung der konventionellen Energieerzeugung in Deutschland sei der erhöhten Nachfrage aus dem Ausland geschuldet, dies gehe jedenfalls aus dem Netzentwicklungsplan Strom hervor.

Noch-Bürgermeister und künftiger Landrat Willibald Gailler stellte heraus, dass die Veranstalltung nicht als Protestveranstalltung, sondern als "reine Informationsveranstalltung für die Bürger" geplant war. Als solche wurde sie auch "mit großem Erfolg" durchgeführt, hieß es.

Auch aus Sicht der Bürgerinitiative Freystadt war der Abend ein großer Erfolg, informativ, unaufgeregt, sehr gut geplant und durchgeführt, sagte ein Mitglied der BI. Allerdings hatte man offenbar mit deutlich mehr Besuchern gerechnet und war sogar darauf vorbereitet, mit Lautsprechern die Redebeiträge vor der Halle zu übertragen.


Prof. Dr. Lorenz Jarass wurde von Mitlgiedern der Bürgerinitiative und mehreren Bürgermeistern sowie dem künftigen Landrat begrüßt
16.04.14
Neumarkt: Protest geht unvermindert weiter
Telefon Redaktion


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