130.000 Unterschriften übergeben


Wütender Protest der Bürger: unser Foto entstand bei der "Info-Veranstaltung" der Stromnetzbetreiber in Nürnberg
Foto:Archiv
NEUMARKT. Gegner der geplanten "Monster-Stromtrasse" haben in Berlin im Bundeswirtschaftsministerium 130.000 Protest-Unterschriften übergeben.

Damit habe der Widerstand eine "neue Dimension" erreicht, hieß es. Der Regierung drohe ein "zweites Wackersdorf".

Das Aktionsbündnis der Trassengegner machte am Mittwoch im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 130.000 Unterschriften darauf aufmerksam, dass der Widerstand gegen die Planung der unnötigen Gleichstromtrasse Süd-Ost von Lauchstädt nach Meitingen weiter wächst. Der Widerstand stehe auf einer breiten gesellschaftlichen Basis und könne nicht ignoriert werden.

Man wolle Gehör finden in Berlin, um auf die Missstände bei der Trassenplanung aufmerksam zu machen, hieß es von den Sprechern des Aktionsbündnisses. Und man fordere außer Transparenz und Beachtung der Bedenken auch eine öffentliche Diskussion um die Notwendigkeit der Trasse, die vor allem "Braunkohlestrom und später auch Atomstrom aus Russland" transportieren sowie dem europäischen Stromhandel und damit dem "Profit der Konzerne" dienen soll.

Am Mittwoch endete die Frist zur Abgabe von Stellungnahmen zum Netzentwicklungplan 2014. "Allein dieses Verfahren lässt keine ernsthafte Beteiligung der Bürgerschaft erkennen", hieß es von den Trassengegnern. Die Netzbetreiber würden die Einwände "gebündelt" würdigen - was immer das bedeuten mag. Für einen Bürger sei alleine der über 450 Seiten lange Fachtext nicht wirklich zu verstehen.

"Wir fühlen uns verraten, übergangen und geopfert für Lobbyinteressen" sagte eine Sprecherin des Aktionsbündnisses.

Bei der Übergabe der Unterschriften fand eine sehr ausführliche Diskussion mit Wirtschafts-Staatssekretär Uwe Beckmeyer über die Notwendigkeit der Trasse statt. "Ich denke schon, dass wir durch die Unterschriften ein Nachdenken und etwas Betroffenheit bei Herrn Beckmeyer ausgelöst haben", so Gerd Weber, Sprecher der Bürgerinitiative.

Trotz der extrem kurzen Frist zwischen der Kommunikation des Übergabetermins durch das Ministerium am Ende der letzten Woche und der Übergabe am Mittwoch hat das "Aktionsbündnis der Trassengegner" innerhalb weniger Tage die Zusammenführung von etwa 130.000 Unterschriften aus mehr als 60 Bürgerinitiativen und Kommunen entlang der Trasse von Sachsen-Anhalt durch Thüringen bis nach Bayern organisiert - darunter sind natürlich auch viele Unterschriften aus dem Landkreis Neumarkt.
28.05.14
Neumarkt: 130.000 Unterschriften übergeben
Telefon Redaktion


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