Chance für Nachzügler


Wenn Jugendliche eine Lehre als Elektroniker anfangen möchten, haben sie noch gute Chancen
Foto: amh-online.de
NEUMARKT. Das Handwerk in Neumarkt und in der ganzen Oberpfalz meldet zum Ende des Sommers noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze.

Viele Betriebe würden noch immer mehr oder weniger händeringend nach Azubis suchen, heißt es zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres.

Die Handwerkskammer zieht eine gemischte Bilanz: Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk sei ungebrochen hoch und für die Jugendlichen stünden die Chancen sehr gut, eine Lehrstelle zu finden. Andererseits werde es für die Unternehmen zunehmend schwieriger, den passenden Fachkräftenachwuchs zu gewinnen.


Für das aktuelle Ausbildungsjahr sind in den Städten und Landkreisen der Oberpfalz noch 796 freie Ausbildungsplätze gemeldet. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Gründe seien neben sinkenden Schulabgängerzahlen auch mangelndes Wissen über die Bandbreite der einzelnen Handwerksberufe sowie "Missverständnisse" über Karrieremöglichkeiten oder Lohnperspektiven. Die meisten freien Stellen gibt es übrigens für Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Maurer und Elektroniker.

„Da der Wettbewerb um geeignete Nachwuchskräfte langfristig härter werden wird, müssen Betriebe die guten Perspektiven einer betrieblichen Ausbildung auch breit kommunizieren“, sagt Christian Kaiser, Leiter der Abteilung Ausbildungsberatung bei der Handwerkskammer. Hilfreich könne es sein, Kooperationen mit Schulen einzugehen, Praktikumsplätze anzubieten oder neue Medien für das Ausbildungsmarketing zu nutzen.

Laut Kaiser sehen viele Betriebe mittlerweile auch über schulische Schwächen der Bewerber hinweg, sofern Motivation, Leistungswille und praktische Eignung stimmen. „Betriebe, die auf ein gutes Ausbildungsmarketing setzen, haben im Wettbewerb um den Nachwuchs nach wie vor gute Chancen“, stellt er fest.

Trotz der guten Aussichten entscheiden sich immer mehr junge Menschen für einen anderen Bildungsweg. Der Trend gehe heute zu höheren Schulen und zum Hochschulstudium, so Christian Kaiser. Doch auch eine handwerkliche Ausbildung biete gute Perspektiven. Auch in punkto Weiterqualifizierung eröffnet eine Lehre im Handwerk viele Optionen.

Mit über 130 Ausbildungsberufen biete das Handwerk eine große Vielfalt. Christian Kaiser rät dazu, sich bei der Berufswahl mit dem kompletten Spektrum der Berufe auseinanderzusetzen und sich nicht nur auf die zahlenmäßig stärksten Berufe zu beschränken: „Entscheidend ist, dass der Beruf zu den persönlichen Stärken passt. Das findet man nach wie vor am besten bei einem Betriebspraktikum heraus“.

Der beliebteste Ausbildungsberuf bei jungen Männern ist nach wie vor der Kraftfahrzeugmechatroniker, wie die Lehrlingszahl von 2013 zeigt. 1.197 junge Menschen in der Oberpfalz entschieden sich für diesen Weg. Bei den Frauen steht die Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk hoch im Kurs: im vergangenen Jahr waren es 389 Lehrlinge.

Viele Ausbildungsbetriebe vergeben auch nach dem offiziellen Beginn des Lehrjahres am 1. August oder 1. September noch Ausbildungsplätze. Mitunter werden Ausbildungsplätze frei, weil Bewerber mit mehreren Zusagen sich erst kurz vor Ausbildungsbeginn für eine Stelle entscheiden.
29.08.14
Neumarkt: Chance für Nachzügler
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