NEUMARKT. Der Landkreis ist nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung bei Fachärzten leicht überversorgt und bei Hausärzten ebenfalls gut bedient.
Das wurde bei einer Klausurtagung der CSU-Kreistagsfraktion bekannt, bei der Dr. Wolfgang Bärtl als Vorstandsbeauftragter der KVB die Statistik über die haus- und fachärztliche Versorgung im Landkreis vorstellte.
Die Überalterung der Haus- und Fachärzte ist im Landkreis günstiger als im Durchschnitt Bayerns. Auch wenn dies "etwas"
beruhige, blieben Bedenken um eine gute Versorgung im ländlichen Bereich auch in der Zukunft, hieß es dazu von der CSU.
Die Kreistagsfraktion wollte sich bei der Klausrtagung ein Gesamtbild über die ärztliche Versorgung sowie die Betreuung und Pflege im Landkreis verschaffen. Während das Klinikum selbst
nach den Ausführungen des Vorstandes Peter Weymayr gut aufgestellt sei und bei schwierigen
Rahmenbedingungen gleichwohl zuversichtlich in die nächsten Jahre blicken könne, mache der Fachkräftemangel schon jetzt Sorge.
Die stetig steigende Belastung berühre notgedrungen auch
das Arbeitsklima, hieß es. Mit Fort- und Weiterbildungskonzepten, einem angemessenen Kinderbetreuungs-
angebot und dem - wenn auch sanierungsbedürftigen - Wohnheim, versuche man dem entgegen zu
wirken.
Vor die gleiche Herausforderung sieht sich auch Josef Bogner, der Geschäftsführer der Caritas-
Sozialstation Neumarkt gestellt. Der Mangel an Pflegekräften belaste eine ohnehin kräftezehrende Arbeit noch mehr. Deshalb sei sie für die meisten auch nur in Teilzeit zu bewältigen. Nicht der vermeintlich zu geringe Verdienst, sondern die Belastungen und das Image dieses Berufes halte
junge Menschen von Pflegeberufen ab.
Für Richard Feihl ist dabei die Pflege in den Heimen besonders bedroht. Daran werden wohl auch die anerkennenden Worte nichts ändern, die den
Pflegekräften für ihren "so liebevoll ausgeführten Dienst" von allen Seiten zugesprochen würden.
Für die CSU Fraktion reiche es nicht aus, Betreuung und Pflege gesetzlich ordentlich zu regeln. Vielmehr sei es notwendig, im gesamten Landkreis und in den Kommunen eine leistungsfähige Unterstützungs- und Vernetzungsstruktur aufzubauen.
"Wir müssen ein Gespür für aktuelle Fragen und Nöte der Menschen im Landkreis entwickeln", sagte der Fraktionsvorsitzende Josef Köstler.