NEUMARKT. Seit dem Heiligen Abend ist in St. Johannes in der Historischen Krippe wieder die Darstellung der Geburt Christi zu sehen - und die lebende und darstellende Krippenmannschaft freut sich sehr auf viele Besucher.
Ab 6. Januar werden die Heiligen Drei Könige ihre Aufwartung machen, bevor im Februar mit der Flucht und im März mit der Verkündigung das Krippenjahr weitergeht. Im April steht dann ein besonderes Schmankerl auf dem Programm - eine neue Vorstellung: Die Taufe Jesu.
Dabei ist in der barocken Krippe manches nicht so, wie man es aus der traditionellen heimatlichen Krippe kennt. Zum Beispiel der Engel im Hintergrund:
Ein barocker Krippenengel ist nicht eine menschenähnliche oder kinderfreundliche Lichtgestalt, sondern ein „Machtwesen“, ein himmlischer Bote.
Er steht Gott nahe und gleicht dem irdischen Reichs-Herold der damaligen Kaiser.Barocke Engel als Herolde werden oft ohne Flügel dargestellt. Auch in St. Johannes. Ihre Kleidung ist der römischen Militärkleidung abgeschaut. Kniehohe Kohortenstiefel oder Gamaschen aus leuchtendem Brokat, stilisierter Harnisch, zungenförmigen „Zaddelschürzen“ und römischer Kurzrock.
Solche Kostüme trugen übrigens auch die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als „Himmlische Läufer“ das Nahen der Götter ankündigten.